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Simulation und experimentelle Untersuchung verzugsarmer Abschrecktechnologien beim Ausscheidungshärten stranggepresster Aluminiumlegierungen

Fachliche Zuordnung Metallurgische, thermische und thermomechanische Behandlung von Werkstoffen
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 41469863
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Ausscheidungshärten als einer der letzten Fertigungsschritte in Prozessketten ist häufig das entscheidende Verfahren, um erforderliche Gebrauchseigenschaften einzustellen. Die dabei erforderlichen hohen Abkühlgeschwindigkeiten können zu Eigenspannungen und Verzug führen, die durch Anpassung der Wärmebehandlungsparameter zu minimieren sind. Hierzu erfolgten im Arbeitspaket 1 systematische Untersuchungen zur Eignung von Gasdüsenfeldern zum Abschrecken von Bauteilen aus den Aluminiumknetlegierungen EN AW-6082 und EN AW-7020 nach dem Lösungsglühen. Die Ergebnisse belegen, dass hierdurch geforderte mechanische Eigenschaften erzielt werden können, ohne nennenswerte Verzüge und Eigenspannungen zu erzeugen. Einen entscheidenden Beitrag zur Verkürzung der Prozesskette liefert die Integration des Abschreckens in das Strangpressen, das in Zusammenarbeit mit dem Teilprojekt 5 im Arbeitspaket 2 realisiert und bewertet wurde. Für experimentelle Untersuchungen zum Strangpressen von Aluminiumlegierungen mit integriertem Gasabschrecken wurde das Gasdüsenfeld des Lehrstuhls für Werkstofftechnik, Universität Rostock, an der Strangpressanlage des Instituts für Werkstoffkunde, Leibniz Universität Hannover, installiert. Zur Festlegung der Strangpress- und Düsenfeldparameter konnte einerseits auf die Ergebnisse vorausgehender Experimente zum separaten Ausscheidungshärten zurückgegriffen werden. Andererseits waren zusätzliche Untersuchungen notwendig, um den Einfluss der von den üblichen Lösungsglühtemperaturen der Aluminiumlegierungen abweichenden Strangpresstemperaturen auf das Ausscheidungsverhalten zu klären. Durch die Strangpressversuche mit integriertem Gasabschrecken und anschließender Auswertung der mechanischen Eigenschaften der gepressten Profile konnte dessen Machbarkeit nachgewiesen werden. Durch die Wärmebehandlungssimulation (Arbeitspaket 3) können Gefüge, Eigenschaften, Verzug und Eigenspannungen rechnerisch vorhergesagt werden. Die Zuverlässigkeit der Ergebnisse hängt wesentlich von der Gültigkeit des formulierten elasto-plastischen Materialmodells und von der Genauigkeit der thermo-physikalischen Werkstoffkennwerte ab. Umfangreiche Beanspruchungsuntersuchungen im Abschreck- und Umform-Dilatometer an Proben mit unterschiedlich unterkühlten Gefügezuständen ermöglichen eine genaue Erfassung der mechanischen Eigenschaften in Abhängigkeit von der Temperatur und der Abkühlgeschwindigkeit. Da es im Verlauf des Abkühlens massiver Bauteile zu einer Spannungsumkehr kommt, ist zur Vorhersage von Eigenspannungen und Verzügen durch eine numerische Simulation der so genannte Bauschinger Effekt zu berücksichtigen. Dazu sind Wechselbeanspruchungsversuche an EN AW-6082 im unterkühlten Zustand vorgenommen und der hieraus ermittelte Bauschinger Effekt in Abhängigkeit von der Temperatur und der plastischen Vordehnung in das elasto-plastische Materialmodell implementiert worden. Die anschließenden FE-Analysen treffen für unterschiedliche Strangpressprofile und Abschreckmethoden eine gute Vorhersage der sich ausbildenden Eigenspannungen und Verzüge.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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