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Wie wir uns die Liebe erzählen: Zur Normalisierung eines einzigartigen Gefühls
Antragstellerin
Professorin Dr. Nina Martina Degele
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 67008490
Mit dem Forschungsvorhaben verfolgen wir weiterhin das Ziel, soziale Dimensionen des Phänomens Liebe zu entschlüsseln (vgl. Neuantrag). Wir haben nun auf empirischer Grundlage einen neuen Fokus entwickelt, mit dem Liebe im Spannungsfeld von Normalisierung und Einzigartigkeit, zwischen Gesellschaftlichkeit und Privatheit, treffend analytisch beschrieben werden kann: Liebe als Anerkennungsphänomen. Eine zentrale Funktion von Intimbeziehungen ist, dass Personen einander in ihrer authentischen Individualität ( so wie ich bin GD 2S/5)1 anerkennen. Die Möglichkeit eine solch bestätigende Intimbeziehung einzugehen, basiert auf komplexen Anerkennungsstrukturen auf der Ebene von sozialem Umfeld und normativen Diskursen. Beziehungskonstellationen müssen, um anerkennend wirken zu können, zunächst ihrerseits sozial anerkannt sein.Wir möchten das empirische Material nutzen, um davon ausgehend einen genuin soziologischen Begriff von Anerkennung auszuarbeiten. Obwohl das Thema in vielen soziologischen Arbeiten implizit ist, gehört Anerkennung noch nicht zum ausdifferenzierten Wortschatz soziologischer Analysen. Wir müssen daher erst theoretische Arbeit leisten und im Anschluss die entwickelten Kategorien sozialer Anerkennung systematisch auf das empirische Material zurück beziehen. Als Ergebnis der Arbeit ist erstens eine theoretisch und empirisch adäquate Analyse der Normalisierung von Liebe zu erwarten und zweitens ein ausdifferenzierter Anerkennungsbegriff, mit dem auch andere soziale Phänomene auf neue Art konsequent soziologisch beschreibbar werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen