Metabolisches Lernen - Wird die Adaptation an wiederholte Hypoglykämien durch glutamaterge Mechanismen vermittelt?

• Antragstellerin: Dr. Isabel Pais
• Fachliche Zuordnung: Endokrinologie, Diabetologie, Metabolismus
• Förderung: Förderung von 2008 bis 2010
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5397495

Projekt B4 untersucht die Rolle der Glutamattransmission bei der Adaptation an wiederholt auftretende Hypoglykämien. Diese Adaptation stellt einen einfachen Lernprozess dar, der - unserer Hypothese zufolge - zentralnervös vermittelt wird. Der Neurotransmitter Glutamat spielt für die dem Lernen zugrunde liegenden plastischen Prozesse eine Schlüsselrolle. Gleichzeitig ist dieser Transmitter aber auch an der neuroendokrinen und autonomen Gegen regulation bei Hypoglykämien beteiligt. Bei wiederholt auftretenden Hypoglykämien kommt es zu einer Abschwächung dieser gegenregulatorischen Antwort (Adaptation), die als einfacher, aber grundlegender metabolischer Lernprozess aufgefasst werden kann. Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt primär darauf ab, die glutamaterge Vermittlung der Adaptation an wiederholte Hypoglykämien bei gesunden Menschen nachzuweisen. In der Kernstudie des Projektes wird entsprechend die Adaptation auf wiederholte Hypoglykämien nach vorausgehender Behandlung mit einem glutamatergen NMDA-Rezeptorblocker oder Placebo untersucht. Es soll außerdem die glutamaterge Vermittlung von Hypoglykämien getestet werden, die sich reaktiv nach Durchführung eines oralen Glukosetoleranztests (OGTT) einstellen. Derartige reaktive Hypoglykämien sind bei Gesunden ebenso wie bei Übergewichtigen im Tagesverlauf zu beobachten und stellen damit ein physiologisch noch aussagekräftigeres Modell als experimentell induzierte oder im Rahmen der Diabetes-Therapie auftretende Hypoglykämien dar. Die Analyse reaktiver Hypoglykämien stärkt damit die Validität unseres Ansatzes.

• DFG-Verfahren: Klinische Forschungsgruppen
• Teilprojekt zu: KFO 126: Selfish Brain: Brain Glucose and Metabolic Syndrome
• Beteiligte Person: Professor Dr. Jan Born