Vorarbeiten zu einer Geschichte des Kirchenbaus der Republik Venedig in Albanien, auf der Halbinsel Morea (Peloponnes), in der Ägäis und auf den Ionischen Inseln von 1684-1797
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Durch die bisherige Untersuchung wird zum einen der Erfolg des methodisch gewählten kunstgeographischen Ansatzes klar, zum anderen gelingt damit der Nachweis einer venez. kolonialen Kirchenbaukunst im gesamten Untersuchungsgebiet. Was nun die Bedeutung dieser anbelangt, so können erste vorläufige Aussagen dazu gemacht werden. Diese reicht von einfachen Zweckbauten, etwa den Festungskapellen, die kurz nach der Einnahme neuer venez. Territorien, etwa in Dalmatien und auf der Morea (Peloponnes) entstanden, bis hin zum späteren Neubau und der Neugestaltung orthodoxer und katholischer Kathedralen (z. B. die orthodoxe Mitropli von Korfu; kathol. Dome von Scardona, Macarsca und Zante) und monumentalen Großkonstruktionen und Projekten. Die bisher erfassten Kirchenbauten (inkl. projektierter) lassen sich, nach dem bisherigen Kenntnisstand, folgender Funktions- und Typenliste zuordnen: 1. Die Lazarettkirche 2. Die Kastell- und Festungskirche 3. Die Klosterkirche (mit teilweise extensiven Wohn- und Annexkomplexen) 4. Ortskapellen 5. Kuppelbauten 6. Einschiffige Gemeinde- und Kathedralkirchen 7. Monumentalkonstruktionen (konfessionsübergreifend) 8. Adaptierte und baulich erweiterte Moscheen 9. Venez. Villa mit integrierter Privatkirche, bzw. Kapelle Bemerkenswert ist, daß die meisten – bisher festgestellten – Klöster vom Franziskanerorden errichtet wurden, diese aber bisher nicht in der gerade erstellten jüngsten Baugeschichte dieses Bettelordens erscheinen.