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'Briefe aus Amerika'. Edition bisher unbekannter Privatbriefe hessischer Offiziere aus dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, 1776-1784
Antragsteller
Professor Dr. Holger Thomas Gräf
Fachliche Zuordnung
Frühneuzeitliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 61827065
Die bisherige Forschung zu den hessischen Truppen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg musste sich bislang auf das vergleichsweise umfangreiche Aktenmaterial der beteiligten Länder sowie die in ansehnlicher Anzahl überlieferten Regimentsjournale und Tagebücher der Offiziere stützen. Dabei handelt es sich zum einen um offiziöse Dokumente, zum anderen um bewusst für die Nachwelt, oft wenig zeitnah niedergeschriebene „Selbstzeugnisse . Privatbriefe, die vertrauliche, individuelle und relativ authentische Einblicke in den Kriegsalltag und die Kriegserlebnisse sowie die Wahrnehmungen des Gegners und des fremden Politik und Gesellschaftssystems vermitteln, sind nur in wenigen Einzelfällen erhalten geblieben. Der Antragsteller (1) hat jüngst in einem privaten, unerschlossenen Adelsarchiv rund 140 Briefe entdeckt, die von einem halben Dutzend Korrespondenten an ein und denselben Adressaten stammen. Die Briefe umfassen zum größten Teil 3-4 Seiten, teilweise werden sie durch Beilagen (Briefkopien, Nachrichtenzettel etc.) ergänzt. Dieser Fund darf von seinem Umfang und der Laufzeit der Korrespondenz (1775-77 und 1781-84) her als einmalig gelten. Das Tagebuch des Adressaten, in dem dieser unter anderem über die eingegangenen Briefe berichtet, ist ebenfalls erhalten und umfasst rund 300 Seiten. Es stellt damit eine wichtige Quelle für die frühe Amerikarezeption dar. Eine wissenschaftliche Edition soll diesen bisher einzigartigen Quellenfund der historischen Forschung zugänglich machen und nicht zuletzt auch für die Zukunft sichern. Die durchaus wünschenswert erscheinende Übersetzung des Materials ins Englische wird für einen späteren Zeitpunkt anvisiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Christoph Kampmann