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Edition eines Bandes der textkritischen Gesamtausgabe Husserliana aus dem Husserl-Nachlass, Arbeitstitel: "Urfassung der Ideen II und III"

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2007 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 60311078
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Husserls Phänomenologie ist eine der bedeutendsten Richtungen der Philosophie des 20. Jh. Im Rahmen des Projekts "Urfassung der Ideen II und Ideen III" wurden die zentralen Texte anhand der Originalmanuskripte rekonstruiert, textkritisch bearbeitet sowie mit Titeln, Paragraphen, Datierungen und Sachanmerkungen versehen. Mit der Erstellung eines der letzten noch ausstehenden Bände der kritischen Gesamtausgabe Husserliana wurden diese Urtexte Husserls der Forschung erstmals zugänglich gemacht. Die 1952 publizierte Version (Husserliana, Bd. IV-V) beruht nämlich auf eigenwilligen Zusammenstellungen der Originale Husserls durch seine Assistentin Edith Stein (1916-1918), die mit interpretativen Einschüben versehen wurde und dadurch den originären Inhalt verzerrt. Jene Version bietet eine nur vermeintlich von Husserl autorisierte Abschrift jener Kompilation, die Landgrebe 1923/24 anfertigte. Tatsächlich hat aber keine eingreifende Redaktion durch Husserl stattgefunden; seine Randnotizen in Landgrebes Abschrift, wie bereits in Steins Zusammenstellungen, spiegeln vielmehr sein Erschrecken über den schlechten Zustand der Texte wider. Die in diesem Projekt vorbereitete erstmalige Publikation der authentischen Husserlschen Urtexte von 1912, 1913 und 1915 (Teil A) sowie der im Zeitraum von 1908 bis 1930 verfassten „Ergänzenden Texte“ (Teil B) zu entscheidenden Themen wie Leib, Ich, Person und Motivation, dokumentiert in ihrem jeweiligen, von Husserl ursprünglich vorgesehenen vollständigen Gesamtkontext, wird zu einer signifikanten Neubewertung dieser Schlüsselschriften für das Verständnis der Husserlschen Phänomenologie und ebenso zu einer weitreichenden Korrektur der Ansicht über die Anfänge der ‚genetischen’ Phänomenologie Husserls führen. Denn durch die geleisteten Arbeiten am Projekt lässt sich zeigen und im Einzelnen textlich nachweisen, dass jene methodische Neuorientierung nicht – wie weithin in der Forschung angenommen – um 1920/1921, sondern schon 1912 einsetzt. Deshalb stellte eine verlässliche textkritische Edition jener zentralen Texte seit langem ein ganz besonderes Desiderat der internationalen phänomenologischen Forschung dar.

 
 

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