Detailseite
Entwicklung von HPLC-MS/MS-basierten Human-Biomonitoring-Methoden zur Expositionsabschätzung von Mutterkornalkaloiden
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Ulrich Humpf
Fachliche Zuordnung
Lebensmittelchemie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 551914865
Mutterkornalkaloide sind Mykotoxine, die von Claviceps-Spezies gebildet werden und vor allem Roggen, aber auch andere für die Lebensmittelproduktion relevante Gräser (Weizen, Reis, Mais, Gerste, Hafer) befallen können. Untersuchungen in Deutschland haben gezeigt, dass der Befall von Getreide mit Claviceps purpurea zugenommen hat und dies zu Alkaloid-Gehalten im mg/kg-Bereich in Getreideprodukten führen kann. Derart hohe Gehalte, die in einigen Broten nachgewiesen wurden, können ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen. Die kürzlich von der European Food Safety Authority (EFSA) vorgelegte Risikobewertung von Mutterkornalkaloiden basiert auf der Analyse von Lebensmittelproben in Kombination mit durchschnittlichen Verzehrsdaten verschiedener Populationen. Dieser Ansatz ist jedoch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, die zu unrealistischen Risikobewertungen führen können. Um die Exposition des Menschen zu verifizieren, ist die Entwicklung von HPLC-MS/MS-basierten Methoden für das Human-Biomonitoring (HBM) von Mutterkornalkaloiden in Urin- und Blutproben eine zentrale Aufgabe dieses Projektes. Hierfür werden ein dried-blood-spot-Ansatz und eine Online-Festphasenextraktion (SPE)-HPLC-MS/MS für Urinproben verwendet. Da der humane Stoffwechsel noch nicht im Detail aufgeklärt ist, wird auch dies Gegenstand dieses Projektes sein. Dazu werden Metabolismusstudien mit Leberfraktionen menschlichen und tierischen Ursprungs durchgeführt. Relevante Metaboliten werden in das HBM einbezogen. Mit den entwickelten Methoden werden Mutterkornalkaloide und relevante Metaboliten in verfügbaren Bioproben aus humanen Kohorten analysiert, um die von der EFSA vorgeschlagene Expositionsbewertung zu überprüfen. Darüber hinaus werden verfügbare Daten aus Food-Frequency-Questionnaires zur Durchführung von Korrelationsanalysen verwendet, um Lebensmittelproben zu identifizieren, die für die Alkaloid-Aufnahme relevant sind. Zusammenfassend verfolgt dieses Projekt das Ziel, die ernährungsbedingte Exposition gegenüber Mutterkornalkaloiden auf der Grundlage von HBM zu bewerten und so zu einer verbesserten Lebensmittelsicherheit und einem besseren Schutz der Verbrauchergesundheit beizutragen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Dr. Benedikt Cramer