Überschiebungsdecken als Fluid-, Energie- und Metallquellen für Erzmineralisationen

• Antragsteller: Professor Dr. Juraj Majzlan, Ph.D.
• Fachliche Zuordnung: Mineralogie, Petrologie und Geochemie
• Förderung: Förderung seit 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 550535440

Dieser Antrag basiert auf der Arbeitshypothese, dass die Überschiebungsdecken (Nappen), nämlich ihre Sohlen, Energie, Metalle und Fluide zur Bildung einiger Erzmineralisationen liefern können. Diese Hypothese soll in zwei Abschnitten der Westkarpaten, einem Gebirgszug mit dick- und dünnhäutiger Tektonik, überprüft werden. Die dort untersuchten Deckensohlen lieferten schon Hinweise auf unter Überdruck stehende Flüssigkeiten mit hoher Salinität und erhöhtem Metallgehalt. Diese Fluide wurden in das umliegende Gestein injiziert und könnten Erzmineralien ablagern. Grundlage für die Hypothese und die geplante Arbeit ist die jüngste Veröffentlichung von Broska et al. (2024, Chemische Geologie), die eine Überschiebung von Graniten über Granituntergrund mit der damit verbundenen allgegenwärtigen hydrothermalen Alterationen und dem Verlust bestimmter Elemente identifizierte. Daher werden wir in den ausgewählten Quarz-Hämatit-Lazulit und Siderit-Chalkopyrit-Mineralisationen die Parameter für Flüssigkeitseinschlüsse und stabile Isotope bestimmen und sie mit den Parametern der Flüssigkeiten aus den Sohlen der Decken vergleichen. Wir werden detaillierte mineralogische Untersuchungen durchführen, die Niederschlagsfolge bestimmen und die Möglichkeit prüfen, einige der Mineralien mit den Fluiden in Verbindung zu bringen, die aus der Sohle der sich bewegenden Decken abgeleitet sind. Wir werden radiometrische U-Pb-Datierungen von Karbonatmineralien und Hämatit verwenden, um die zeitliche Beziehung zwischen den untersuchten Mineralien und der Bewegung der Decken einzuschränken. Wenn sich die Hypothese als richtig erweist, kann das Konzept der Verbindung zwischen Erzen und Decken auf andere Orogene ausgeweitet werden.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen