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Ecologies of Marble. A Diachronic Perspective

Antragstellerin Dr. Marthe Kretzschmar
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 549836549
 
Das Netzwerk Ecologies of Marble verbindet rezente kunstwissenschaftliche Ansätze aus der Materialforschung mit den innerhalb vieler Disziplinen vorangetriebenen komplexen Diskursen zu ökologischen Themen und fokussiert dabei auf ein bestimmtes Material – Marmor. Als einer der wichtigsten und konstant verwendeten Werkstoffe in der Architektur und den Bildkünsten ist das sowohl kulturelle und als auch künstlerische Interesse an diesem Naturstein Ursache radikaler Interventionen in den Naturraum. Ziel ist es, die verschiedenen materialtheoretischen Studien zu Marmor zusammenzuführen und dabei die diversen analytischen Herangehensweisen kritisch zu durchdenken. Durch die vielstimmige Arbeit im Netzwerk können in diachroner Perspektive die fachhistorisch bedingten Grenzziehungen zwischen Gattungen, Regionen und Epochen überwunden, bzw. weiterentwickelt werden. Die konzeptuelle Engführung auf die Ökologie(n) sowie der erweiterte raum-zeitliche Ansatz gewährleisten, Beobachtungen in einem langen Untersuchungszeitraum vergleichend zu diskutieren und diese in ein holistisches, systemisches sowie dynamisches Modell zu integrieren, das der Komplexität des Forschungsfeldes entspricht, ohne vage zu sein. Darüber hinaus baut dieser Ansatz eine Brücke zu aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit oder Ressourcenschonung. Das Netzwerk ist primär in der Kunstgeschichte verankert und bindet aus diesem Kernfach heraus weitere Disziplinen, insbesondere die Archäologie, Soziologie und Geologie, ein. Drei Stränge verbinden dabei als leitende Diskurse die Studien der Netzwerkmitglieder miteinander: Unter dem Begriff der Transformation werden spezifische materielle Vorkommen, Räume bzw. Konditionen des Marmors zusammengefasst. Der Begriff inkludiert damit verschiedenartige Sphären, wie beispielsweise Steinbrüche, Handelswege oder Werkstätten, beschreibt aber zugleich auch materialästhetische Kategorien. Zweitens werden Aspekte der Wahrnehmung unter dem Begriff der Perzeption subsumiert. Hierunter fallen auch Systematiken, seien es geschlechtsspezifische Zuordnungen, historisch tradierte Kategorien („Antikenrezeption“) oder andere Hierarchien („fremd“, „regional“, “hart“, „weiß“ usw.), die – kulturell wandelbar – Wertdiskurse und ökonomische Nachfrage beeinflussen. Drittens werden unter dem Begriff der Epistemologie Facetten der Theoretisierung von Marmor gesammelt. Der Naturstein wird hier zum konstruktiven Element, das zum Verständnis unserer Welt und der ihr inhärenten ökologischen Systeme beiträgt. Innerhalb dieses Stranges wird es etwa um das Phänomen der Gesteinssammlung und die dortigen Hierarchisierungen von Gesteinssorten gehen. Die inhaltliche Arbeit findet sowohl im Rahmen von Einzelprojekten als auch während der geplanten Treffen statt, die so konzipiert sind, dass sie möglichst viel reflexiven (Spiel-)Raum lassen, um kreative Prozesse zu fördern. Eine gemeinsame Publikation dokumentiert die Ergebnisse für die Öffentlichkeit und zukünftige Forschung.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e) Dr. Anna Frasca-Rath
 
 

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