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Embodiment Research Network - EmbodiNet

Antragstellerin Prisca Bauer, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 549128501
 
Embodiment ist ein vielversprechendes Konzept, das das biopsychosoziale Paradigma weiterentwickeln kann. Der Begriff "Embodiment" wird in verschiedenen Bereichen und Kontexten verwendet. Er ist zu einem Sammelbegriff geworden, der in verschiedenen Kontexten unterschiedliche Bedeutungen hat. Für unser Netzwerk bezeichnet "Embodiment" die zirkulären Zusammenhänge zwischen Geist (Kognition, Emotion), Körper (motorisches Verhalten, nonverbaler Ausdruck, physiologische Prozesse) und der Umwelt (Interaktion mit Anderen, ökologische Nischen). Embodiment ist hochkomplex und hat weitreichende Auswirkungen auf Gesundheit und Krankheit. In Deutschland und Westeuropa gehören chronische Erkrankungen wie Kreuzschmerzen, Kopfschmerzen, Angststörungen, Kopfschmerzen, Angststörungen und depressive Störungen zu den 10 häufigsten Ursachen für behinderungsbedingten Verlust an Lebensjahre. Bei diesen Erkrankungen spielt das subjektive Körpererleben eine große Rolle. Psychosomatische Zusammenhänge zeigen sich auch bei komorbiden Erkrankungen. Depression ist zum Beispiel eine der häufigsten Komorbiditäten chronischer somatischer Erkrankungen wie Krebs und kardiovaskulären, metabolischen, entzündlichen und neurologischen Erkrankungen. Diese Zusammenhänge sind zwar bekannt, aber noch unzureichend erklärt. Psychotherapeutische sowie Körper- und Kunsttherapeutische Ansätze sind gute (zusätzliche) Behandlungsoptionen. Evidenz hat aufgezeigt, dass die therapeutische Beziehung ein wichtiger Wirkfaktor ist, und das Verkörperungsprozesse sowie Intersubjektivität eine große Rolle dabei spielen. Wie das aber genau geschieht, ist bisher noch unbekannt. Transdisziplinäre Forschung und kollaborative Konzepte zwischen kognitiven Neurowissenschaften, Natur- und Geisteswissenschaften sind notwendig, um diese Prozesse besser zu verstehen. Unser Embodiment Research Network (kurz: EmbodiNet) zielt auf die Etablierung eines solchen transdisziplinären Dialog und Synergie zu etablieren, indem es akademische Experten mit einem Hintergrund in Psychologie, (Körper-)Psychotherapie, Kunsttherapien, psychosomatische Medizin, Psychiatrie, Neurologie, Neurowissenschaften, Motologie, Soziologie und Philosophie zusammenbringt. Dies garantiert das erforderliche Fachwissen und die dynamische Systemperspektive, um ein solides Verständnis des Konzepts der Verkörperung zu entwickeln das für die Konzeption und Planung gemeinsamer transdisziplinärer Forschungsprojekte erforderlich ist. Wichtig ist, dass wir über die individuelle Verkörperung hinausgehen und uns insbesondere auf methodische und konzeptionelle Aspekte der Verkörperung in der Interaktion (Interkorporalität) und ihre Anwendung im Gesundheitswesen fokussieren. Unser geplantes Netzwerk soll Wege bereiten um diese Prozesse zu untersuchen in dem es ein multidisziplinares Verständnis der Geist-Körper-Beziehung ermöglicht sodass auf der Basis methodische Innovative und rigorose kollaborative Forschungsprojekte erarbeitet werden können.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich Professor Dr. Thomas Fuchs
 
 

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