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SFB 619:  Ritualdynamik: Soziokulturelle Prozesse in historischer und kulturvergleichender Perspektive

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung Förderung von 2002 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5485282
 
Religiöse sowie säkulare Riten und Rituale sind seit langem Gegenstand religionswissenschaftlicher und anthropologischer Fragestellungen. Zwar knüpft der Sonderforschungsbereich 619 an diese Entwicklungen an, führt aber unter neuen Fragestellungen eine Reihe von Disziplinen zusammen, die in ihrer Gesamtheit ein ungewöhnlich reichhaltiges und breites Spektrum ritueller Phänomene überschauen. Das Besondere an dem Projekt »Ritualdynamik« ist die Konzentration des fächerübergreifenden Forschungsprozesses auf
(1) die Genese (Entstehung, Erfindung) und langfristige Veränderung von rituellen Praktiken sowie
(2) die Funktionen des Rituellen im Rahmen jener symbolischen Handlungen, die der gesellschaftlichen Grenzziehung und Kohäsionsbildung dienen.
Zu den Grundannahmen des Projekts gehört die Überzeugung, dass die kulturgeographisch und kulturhistorisch breit gestreuten, mannigfaltigen Belege rituellen Handelns den Schluss auf eine zivilisationsgeschichtliche Universalie zulassen. Rituelles Handeln ist repetitiv, streng geregelt, formalisiert und an den Einsatz nonverbaler - gestischer, szenischer und überhaupt dramaturgisch wirksamer - Ausdrucksmedien gebunden. Den performativen Vollzug solcher multimedial beschaffenen Praktiken in kulturvergleichender Weise zu untersuchen, bedarf es gut durchdachter interdisziplinärer Anstrengungen, die im Organisationsplan des Sonderforschungsbereichs 619 eine prominente Stelle einnehmen. Zu den Zielen der Forschungsinitiative zählen
-- die Rekonstruktion typischer, kulturell, gesellschaftlich und zivilisationsgeschichtlich bedeutsamer Situationen der Ritualgenese und des Ritualwandels (durch Migration, Medienwechsel, Transfer etc.) sowie der darüber hinausgehenden Langzeitwirkungen;
-- der Entwurf einer kulturübergreifenden Ritualtypologie, die Funktionen, Formen, Medien und die sozialen Kontexte rituellen Handelns berücksichtigt;
-- Vergleich der Bewertungen rituellen Handelns in verschiedenen traditionellen und modernen Sozialsystemen.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Internationaler Bezug Großbritannien

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
 
 

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