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SFB 602:  Komplexe Strukturen in kondensierter Materie von atomarer bis mesoskopischer Skala

Fachliche Zuordnung Physik
Förderung Förderung von 2002 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5485028
 
Die Erfolge in der Erforschung kondensierter Materie sind bis in die Gegenwart hinein mit einer quantitativen Beschreibung makroskopischer Eigenschaften durch die mikroskopischen Eigenschaften der atomaren oder molekularen Bausteine verknüpft gewesen. Viele der klassischen, insbesondere aber auch der neuen und zukunftsträchtigen Materialen weisen eine komplexe Realstruktur auf. Sie sind entweder vielkomponentig, strukturell komplex oder nicht im Gleichgewicht. In solchen komplexen Strukturen kann ein Verständnis der makroskopischen Eigenschaften nur über die Wechselwirkung mehrerer Atome oder Moleküle im Bereich von wenigen Ångström bis hin zu vielen Nanometern erreicht werden. In diesem Grenzgebiet zwischen mikroskopischer und makroskopischer Welt stellen wir uns im Sonderforschungsbereich einer doppelten Herausforderung. Von der mikroskopischen Seite kommend ist die Erfassung von Vielteilcheneffekten noch nicht ausreichend entwickelt, andererseits müssen die aus der makrokopischen Welt mitgebrachten Kontinuumsbeschreibungen kritisch hinterfragt werden. Obwohl das Interesse an der strukturellen und chemischen Charakterisierung im Bereich zwischen 1 nm und 1 mm schon immer sehr groß war, sind die geeigneten Techniken erst in den letzten Jahren vorangetrieben worden und stehen uns im Sonderforschungsbereich in großer Breite zur Verfügung. Magnetische Eigenschaften komplexer Strukturen bilden ein zentrales Thema des Sonderforschungsbereichs. Hier wird von der Wechselwirkung einzelner Spins bis hin zum Verhalten hochkorrelierter Systeme ein großer Bereich der Wechselwirkungslängen abgedeckt. Statische und dynamische Heterogenitäten, wie sie bei der Glasbildung, beim Schichtwachstum und in Clustern auftreten, stehen ebenfalls im Mittelpunkt des Interesses. Sie führen insbesondere an Phasengrenzen zu rauen Grenzflächen und Gradienten der chemischen Zusammensetzung, die wiederum das makroskopische Verhalten dominieren können. In diesem Umfeld werden Experimente, bei denen durch Reduktion der Geometrie ein Konflikt der charakteristischen Länge einer physikalische Eigenschaft oder Inhomogenität mit der geometrisch bedingten Länge auftritt, durchgeführt.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Internationaler Bezug Großbritannien

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Georg-August-Universität Göttingen
 
 

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