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SFB 295:  Kulturelle und sprachliche Kontakte: Prozesse des Wandels in historischen Spannungsfeldern Nordostafrikas/Westasiens

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Förderung Förderung von 1997 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5476484
 
Der Sonderforschungsbereich 295 untersucht durch kulturelle und sprachliche Kontakte ausgelöste Prozesse des Wandels in den Bereichen Politik, Religion und Gesellschaft, die sich in Artefakten, Texten und Sprache ("Kontaktmedien") manifestieren. Je nach Situation ("Kontakttyp") und Einstellung der am Kontakt beteiligten Individuen oder Institutionen ("Kontaktträger") sind unterschiedliche Konsequenzen zu erwarten bzw. zu beobachten, die nach der bisherigen Forschung im Sonderforschungsbereich in drei Richtungen verlaufen können:-- Beschleunigung und Zunahme von Neuerungen,-- Auslösen von Traditionalismusströmungen (Perseveranz im Eigenen alsAbgrenzung von als fremd Empfundenem),-- Entstehen einer Art "Kontaktkultur" bei intensivem und längeranhaltendem Kulturkontakt; es entstehen eingespielte Formen desKontakts. Untersucht werden die Motivationen für das Entstehen sowie die Mechanismen von Kontakten, die zu Wandelprozessen führen. Wichtige Grundlagen für das Verständnis von Kontakten und deren Folgen bieten Ansätze aus der Kommunikationstheorie, Semiotik sowie der Netzwerkforschung. Diese Theorieelemente werden hier erstmals miteinander verbunden und erfahren durch die Betrachtung aus der Kontaktperspektive ihrerseits neue Impulse. Erklärungsmodelle zum kontaktinduzierten Wandel können nur dann erstellt werden, wenn die konkret zu untersuchenden exemplarischen Fälle sich auf einen größeren geographischen Raum beziehen und in einem längeren Zeitraumangesiedelt sind, der Langzeitbeobachtungen erlaubt. Entsprechend verteilen sich die Untersuchungsgebiete der Teilprojekte auf einen Raum, welcher vom Tschadsee im Westen bis zum Iran im Osten, von Äthiopien im Süden bis in die Türkei im Norden reicht. Dieser Raum ist aus der Langzeitperspektive betrachtet durch eine gewisse Kohärenz charakterisiert, die sich in Entstehung, Untergang oder Neubildung verschiedener Großreiche, besonders im Gebiet des Alten Orients, zeigt. In der jetzigen Antragsphase konzentrieren wir uns auf das Altertum (2. vorchr. Jtsd. bis ca. 2. Jh. n. Chr.) und auf die Neuzeit. Diese Konzentration bietet die Möglichkeit, Resultate aus der Altertumsforschung mit Daten aus aktueller Feldforschung zu verknüpfen oder zumindest zu vergleichen, was weiterhin eines der methodischen Hauptziele der gemeinsamen Forschung aller Teilprojekte sein wird.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Johannes Gutenberg-Universität Mainz
 
 

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