Stimuliertes Raman Streuungs-Mikroskop

• Fachliche Zuordnung: Neurowissenschaften
• Förderung: Förderung in 2024
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 546053402

Die Behandlung von (bösartigen) Hirntumorerkrankungen stellt eine der großen Herausforderungen der modernen Medizin dar. Um einerseits die Tumoren so vollständig wie möglich entfernen zu können, andererseits die Funktion des Hirngewebes, wie Motorik, Sensibilität oder Sprache vollständig erhalten zu können, ist eine intraoperative Unterscheidung zwischen Tumorgewebe und gesundem, funktionellem Hirngewebe erforderlich. Dies kann unter dem Operationsmikroskop trotz großer Erfahrung des Neurochirurgen häufig nicht mit der gewünschten Sicherheit gewährleistet werden. Somit muss sich bislang auf die präoperative bildgebende Diagnostik sowie intraoperative Methoden wie Neuronavigation, Elektrophysiologie oder Fluoreszenzmarkierung von Gewebe verlassen werden. Entscheidend für den Resektionserfolg wäre eine sichere, präzise und schnelle intraoperative Festlegung der Tumor-Hirn-Grenze. Weiterhin ist auch nach Entnahme des krankhaften Tumorgewebes - neben der Frage nach verbliebenem Resttumorgewebe - auch die Frage nach dem genauen histologischen, molekularbiologischen und genetischen Profil des Tumors nicht sofort zu klären (Dauer Histo-Schnellschnitt intraoperativ: ca.30-45 Min., Dauer definitive Tumorhistologie bzw. –biologie: mehrere Tage). Das Ziel ist daher die Entwicklung von intraoperativer, histologischer, molekularer und genetischer Diagnostik und Sensorik für die onkologische Präzisionschirurgie. Dies soll von einem multidisziplinären Team aus Chirurgen (Neurochirurgie, Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie), Neuropathologen, Neuroanatomen und Chemikern/Schwingungsspektroskopikern, welche im neu gegründeten Center for Advanced Surgical Tissue Analysis (CAST) zusammenarbeiten, erreicht werden. Besondere Bedeutung innerhalb des Projekts kommt dabei der Stimulierten Raman-Spektroskopie bzw. -Mikroskopie zu, die mit dem beantragten Gerät, welches in Funktion und Anwendungsmöglichkeiten derzeit einzigartig ist, durchgeführt werden soll.

• DFG-Verfahren: Forschungsgroßgeräte
• Großgeräte: Stimuliertes Raman Streuungs-Mikroskop
• Gerätegruppe: 5090 Spezialmikroskope
• Antragstellende Institution: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
• Leiter: Professor Dr. Jürgen Beck