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Ökonomisches Rechnen. Die Erzeugung kalkulativer Wirklichkeiten in der Finanzwirtschaft

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5457413
 
Ein wesentliches Kennzeichen moderner Gesellschaften ist die Berechnung einer Vielzahl sozialer Phänomene. Kalkulation gilt als probates und zuverlässiges Mittel, um angemessen auf die Herausforderungen von Globalisierungsprozessen und gesellschaftlichen Steuerungserfordernissen reagieren zu können. Moderne Gesellschaften sind accounting societies, in denen die Rationalität des Berechnens zu ihrem Wesensmerkmal geworden ist. Hier setzt das Forschungsprojekt an: Am Beispiel der Finanzwissenschaft untersucht es die Konstitution ökonomischer Wirklichkeit durch die Übersetzung empirischer Sachverhalte in finanzmathematische Formeln und durch deren Verwendung im Rahmen kalkulativer Praktiken im operativen Geschäft. Zentral für diesen Konstitutionsprozess sind erstens mathematische Zeichen als Medium der Kalkulation: Die Übersetzung sowie die operative Berechnung ökonomischer Sachverhalte in und durch Formeln werden durch dieses Medium theoretisch induziert und damit performativ gerahmt. Die praktische Durchführung von Kalkulationen und ihre interaktive Rahmung wird zweitens als ein Drama analysiert, dass finanzmathematische Darstellungen verfügbar und Rationalität darstellbar macht. Das Projekt führt hierzu den Begriff des formalen Dramas in die Soziologie ein und stellt ihn auf eine empirisch-theoretische Grundlage. Empirisch untersucht das Forschungsprojekt die Entwicklung finanzmathematischer Formeln und ihre Umsetzung auf internationalen Finanzmärkten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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