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Der Serotonin-Transporter-Promoter-Polymorphismus (5-HTTLPR): Bedeutung für die Stressantwort, Startle-Reaktion und das emotionale Gedächtnis beim Menschen
Antragsteller
Professor Dr. Clemens Kirschbaum
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5455873
Das Serotonin-Transporter-Gen weist in der Promotor-Region beim Menschen einen interessanten Polymorphismus (5-HTTLPR) auf, der die Funktionalität des Transporters (5-HTT) entscheidend beeinflusst. Er wird mit Depression, Angststörungen und bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen in Verbindung gebracht. Neuere Befunde deuten außerdem darauf hin, dass dieser Polymorphismus einen bedeutsamen Einfluss auf die Reaktivität der Mandelkerne hat. Die klinische Bedeutung von 5-HTTLPR besteht vor allem in der erhöhten Inzidenz von Depressionen bei Personen mit dem s/s oder s/l Genotyp bei gleichzeitig hoher Belastung durch kritische Lebensereignisse. In dem vorliegenden Projektvorhaben soll daher überprüft werden, inwiefern der 5-HTT Polymorphismus biologische und subjektive Stressreaktionen, emotionale Startle-Reaktionen und das emotionale Gedächtnis beeinflusst. Hierzu sollen drei Alterskohorten gesunder Personen (8-12 J., 20-30 J., 60-80 J.) unter Laborbedingungen mit dem Trierer Sozialstress-Test (TSST) und einem emotionalen Startle-Paradigma untersucht werden. Zusätzlich sollen hormonelle und behaviorale Stressreaktionen bei Säuglingen in Reaktion auf eine Routine-Vorsorgeuntersuchung (Fersenstich bei der sog. U2 ) gemessen werden. Das Forschungsvorhaben würde erstmalig die Bedeutung des 5-HTT Polymorphismus für die biologische und subjektive Reaktion auf Stress und Angstreize über die Lebensspanne abbilden und könnte wichtige Daten zur Genese affektiver Störungen generieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Burkhard Brocke