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Kontrollgesellschaft; soziale Prekarität; Regime von Arbeit

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5453465
 
Das Konzept der ¿Kontrollgesellschaft¿, ursprünglich von Gilles Deleuze anhand einiger Beobachtungen von scheinbar marginalen Neuerungen der Sanktionspraxis entwickelt, lässt sich als eine umfassende analytische Folie betrachten, die auf eine Vielfalt von gesellschaftlichen Erscheinungen anwendbar ist. Im Mittelpunkt des geplanten Projektes stehen die Regime von Erwerbsarbeit wie die von Erwerbslosigkeit, die beide, so die These, Prekaritäten nutzen, um aus den Individuen selbst heraus vollzogene Anpassungen an Marktprozesse zu bewirken, Solche Formen des Selbst-Managements befördern beide Regime mithilfe des Konzepts Beschäftigungsfähigkeit (¿employability¿). ¿Kontrollgesellschaft¿ soll vor diesem Hintergrund theoretisch und empirisch als eine Gestalt rekonstruiert werden, die zwar auf einem Fundament von Disziplinierung ruht, insgesamt jedoch eine neue Qualität von Herrschaft in spätmodernen Gesellschaften konstituiert. Die neue Qualität besteht aus dieser Perspektive vorrangig in der zwanglosen Freiwilligkeit einer Selbsteinstellung, die durch soziale, ökonomische und kulturelle Anreize einerseits und sozialrechtliche Vorschriften ebenso wie die Ängste der Prekarisierung und Marginalisierung andererseits hergestellt wird. Zu rekonstruieren wäre damit die Widersprüchlichkeit aus Freiwilligkeit und Zwang, die sich in ¿Kontrolle¿ in mehrfachem Sinne aufhebt und ein ¿Regieren mittels Unsicherheit¿ konstituiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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