Detailseite
Projekt Druckansicht

Interindividuelle Unterschiede in Emotionsexpression, Emotionserkennung und Gesichterkognition

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2005 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5451704
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zielstellung des Projektes war die multivariate Betrachtung der Emotionserkennung, der Gesichterkognition und der Emotionsexpression. Dies sollte das Verständnis individueller Differenzen in sozio-emotionalen Kompetenzen verbessern. Erstens wurde auf interindividueller Ebene der Konstruktstatus der Emotionserkennung und -expression untersucht. Hierzu wurden konfirmatorische Messmodelle geprüft, und in Strukturmodellen wurde der Frage nachgegangen, in welchem Ausmaß die Leistungen durch bereits etablierte Konstrukte erklärt werden können. Zweitens wurden interindividuelle Unterschiede im Verhalten mit individuellen Unterschieden neurokognitiver Prozesse in Zusammenhang gebracht, welche mit der Emotionserkennung assoziiert sind. Mithilfe von Ereigniskorrelierten Potentialen (EKPs) wurde untersucht inwieweit einzelne Verarbeitungsschritte gesichtsspezifischer emotionaler Informationen zur Erklärung individueller Unterschiede in Emotionserkennungsleistungen beitragen. Die zentralen Forschungsfragen wurden anhand einer nicht varianzeingeschränkten Stichprobe von 269 jungen Erwachsenen (18-35 Jahren) psychometrisch untersucht; 110 Personen aus dieser Stichprobe, die zufällig ausgewählt wurden, haben zudem an einer neurophysiologischen Teilstudie mitgewirkt. Die Hauptergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden: 1) Individuelle Unterschiede in der Emotionserkennung sind nicht spezifisch für einzelne Emotionskategorien; 2) Leistungen der Emotionserkennung können großenteils durch Gesichtererkennung und allgemeine Kognition erklärt werden; 3) Individuelle Unterschiede in der Emotionsexpression können zuverlässig mit vorhandener Kodierungssoftware emotionaler Ausdrücke ausgewertet und psychometrisch modelliert werden; 4) Erkennungs- und Ausdrucksleistungen hängen positiv und moderat miteinander zusammen; und 5) EKPs, die Aufmerksamkeit auf emotional bedeutsame Reize abbilden hängen moderat positiv mit der Emotionserkennung zusammen. Dieses Projekt hat neben multivariat konzipierten diagnostischen Instrumenten für die Emotionserkennung und -expressivität auch ein genaueres Verständnis zwischenmenschlicher Unterschieden in diesen Leistungen erbracht. Die theoretischen Implikationen sind in den zu diesem Bericht beigelegten Publikationen dargelegt. Zudem tragen diese Arbeiten zum Verständnis neuronaler Funktionen der Emotionserkennung und –expression bei.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung