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Tanz und Wissen. Eine kulturhistorische Studie der Episteme choreografierter Körper
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Sabine Huschka
Fachliche Zuordnung
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5450889
Das Forschungsvorhaben untersucht den Bühnentanz des 18. und frühen 19. Jahrhunderts in seinen performativen und diskursiven Verfahren der Ästhetisierung von Körpern, um sie als komplexe Felder des Wissens zu analysieren. Im Kontext kunstästhetischer und philosophischer Darstellungs- und Ausdruckstheorien sowie szientifischer Modelle des Körpers und seiner Bewegung soll das ballet en action untersucht werden. Im Mittelpunkt stehen die Interdependenzen zwischen Dispositiven der Macht (Foucault) und Kräfteverhältnissen des Körpers, welche seine choreografische Gestalt(ung) und Erscheinung bedingen. Die Studie zielt auf eine Beschreibung eines impliziten und expliziten Wissens vom Körper, welches der Bühnentanz in der Korrelation zwischen szientifischen und ästhetischen Theorien, Erfahrungsmomenten und sinnlichen Strukturen ausgebildet hat. Geleitet wird die kulturhistorische Studie von drei Fragestellungen, die an einem Korpus tanzhistorischer Quellen untersucht werden: 1. Wie formieren Verfahren und Techniken des Bühnentanzes ein Wissen vom Körper? Im Vordergrund steht die historische Untersuchung von pädagogischen und ästhetischen Praktiken und Diskursen, die spezifische Methoden der Ästhetisierung entwickelt haben. 2. In welcher Weise werden szientifische Modelle von Körper und Bewegung für den Bühnentanz bedeutsam? 3. Wie strukturieren ästhetische und philosophische Theorien der Darstellung die performativen Verfahren des Bühnentanzes, und welche anthropologischen Denkfiguren über Tanz werden dabei ausgeprägt?
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen