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Gewinnung und Charakterisierung von Primatenblastozysten und korrespondierenden Uteruszellen zur Untersuchung der fetal-maternalen Interaktion

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Förderung Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5449542
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Gewebe-Remodulierung findet in physiologischen (Implantation) und pathologischen (Tumor) Situationen statt. Für eine erfolgreiche Implantation muss der Embryo koordiniert mit dem Endometrium interagieren und in das Stroma invadieren. In einer ähnlichen Situation befinden sich die Tumorzellen, sie müssen Gewebe umbauen, invadieren und ggf. metastasieren. Beiden Prozessen ist gemeinsam, dass remodulierende Faktoren involviert sind. Ziel des Projektes ist die Untersuchung der räumlichen und zeitlichen Expression dieser Gewebe-remodulierenden Faktoren. Die Rezeptivität des Uterus wird anfänglich durch Steroidhormone bereitet, gefolgt von weiteren Faktoren, die sowohl zeitlich als auch räumlich exakt aufeinander abgestimmt sein müssen, damit die Implantation erfolgreich sein kann. Die Expression von gewebe-remodulierenden Faktoren wurde am früh graviden und nicht graviden Uterus sowie Blastozysten vom Weißbüschelaffen, einem humanrelevanten Primatenmodell, untersucht. Sowohl auf Gen- als auch auf Proteinebene zeigte sich eine erhöhte Expression von dem Relaxinrezeptor RXFP1, Relaxin (RLX), 17-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-7, Aromatase und marmoset CG zum Implantationszeitpunkt versus nicht gravider Uteri. Eine schnelle Herunterregulierung der genannten Faktoren erfolgte kurze Zeit später. Interessantenweise sezernieren uterine Makrophagen auch Relaxin. Diese sind um den Imptantationszeitpunkt signifkant erhöht versus der nicht-graviden Uterus-Situation. In den Blastozysten, die kurz vor der Implantation gesammelt wurden, zeigt sich eine Expression von RXFP1 und von 17HSD7. Somit sind das RLX- System und die Enzyme der Östrogenbiosynthese um den Imptantationszeitpunkt aufreguliert und unterstützen eine Invasion und die Gewebe-Remodulierung des stromalen Gewebes. Sie sind Marker für eine Implantation beim Weißbüschelaffen. Betrachtet man die Situation der Umstrukturierung beim Mammatumor, so zeigt sich, dass das RLX-System signifikant in akut remodulierenden Prozessen aufreguliert ist. RLX fördert das Wachstum von Mammatumoren und unterstützt die metastasierende Kolonisierung von Mammatumorzellen. Auch hier nimmt RLX Einfluss auf die Umstrukturierung von Bindegewebe. Zusammenfassend ist RLX aktiv in die Gewebe-Remodulierung involviert: Es unterstützt die Implantation der Blastozyste in das maternale Endometrium, aber auch die Invasion von Tumorzellen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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