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Edition spätmittelalterlicher päpstlicher Kanzleiregeln
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Meyer (†)
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2005 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5449439
Das Projekt erneuert die von EMIL VON OTTENTHAL im Jahr 1888 publizierte Sammlung spätmittelalterlicher päpstlicher Kanzleiregeln auf breiterer handschriftlicher Basis und dehnt ihren zeitlichen Umfang bis Sixtus IV. († 1484) aus. Geplant ist eine Buchpublikati-on, wohl in 2 Bänden, mit beigelegter CD. Kanzleiregeln legen im weitesten Sinne das Prozedere fest, mit dem die päpstliche Kurie die Nachfrage nach allen Arten von geistlichen Privilegien, Indulten, Pfründen und Dispensen zu stillen versuchte. Kanzleiregeln betreffen trotz ihres Namens nicht nur die eigentliche Kanzlei, sondern auch andere kuriale Institutionen wie die Audientia litterarum contradictarum oder die Rota, soweit sich diese Stellen mit den in den Regeln behandelten Materien auseinandersetzten. Kanzleiregeln stellten auch eine Art Dienstpragmatik der Kanzlei dar, indem sie die Kompetenzen des Kanzleileiters definierten und den Ge-schäftsgang der päpstlichen Briefe regelten. Auf einer dritten Ebene interpretierten sie die päpstliche Verfügungsgewalt über die Kirche. Kanzleiregeln bestimmten also nicht nur den internen Geschäftsgang der Kanzlei, sondern stellten auch ein Verbindungsglied zwischen der päpstlichen Kurie und der Welt der Petenten dar. Daher sind sie für die Geschichte der päpstlichen Zentralverwaltung wie auch für die Rolle und Wirkung der päpstlichen Kurie innerhalb der spätmittelalterlichen Kirche von zentraler Bedeutung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen