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Klio und Hippokrates. Eine Liaison littéraire des 18. Jahrhunderts und die Folgen für die Wissenschaftskultur bis 1850 in Deutschland

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2005 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5448611
 
Die Arbeit beschäftigt sich mit einem Abschnitt der historiographiegeschichtlichen Entwicklung in Deutschland von der zweiten Hälfte des 18. bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine spezielle Gruppe von Autoren, ärztliche Autoren, stehen im Zentrum, und es wird nach ihren historiographischen Vorstellungen, methodischen Anbindungen und den literarischen Ergebnissen gefragt. Gegenstand ist der Versuch, die deutschsprachige Medizingeschichtsschreibung an die Epoche des deutschen Historismus sowie seiner aufgeklärten Vorläufermodelle anzuschließen unter starkem Bezug auf die Entwicklung von Philologie und Altertumswissenschaften. Dabei wird die Medizinhistoriographie vor dem Hintergrund der allgemeinen Methodenentwicklung der Geschichtswissenschaft untersucht, wobei sie zu einem Bestandteil einer erweiterten Historiographiegeschichte wird, eingedenk aller Unterschiede im historischen Verlauf und disziplinärer Zielsetzung beider Felder von Geschichtsschreibung. Darüber hinaus stehen die spezifischen Traditionen und Funktionen von Medizinhistoriographie einerseits für die Medizin als universitärer Disziplin, andererseits als Gradmesser für ärztliche soziale und wissenschaftliche Selbsteinschätzung im Mittelpunkt. Ihre Entwicklung wird in zwei Formationsprozesse eingebettet: in den der Medizin als angewandte Naturwissenschaft und in den der frühindustriellen Gesellschaft als physisch-medizinisch beeinflussbare Struktur. Es werden mehrere Großdiskurse (historiographisch, medizinisch, sozial) zusammengefasst und in deren geistesgeschichtlicher Interaktion ein wissenschaftshistorischer Spezialdiskurs, der medizinhistorische, platziert. Von zentraler Bedeutung bleibt indes die historiographiegeschichtliche Analyse.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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