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Wie verändert der späte Fremdspracherwerb das Gehirn? Längsschnittstudie zur funktionellen und strukturellen zerebralen Reorganisation

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2005 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5448514
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zahlreiche funktionelle Bildgebungsstudien weisen darauf hin, dass sich die zentrale Repräsentation einer spät erworbenen Zweitsprache (L2) von der Repräsentation der Muttersprache (L1) unterscheidet. Dieser Unterschied bezieht sich sowohl auf grammatikalische als auch semantische Aspekte der Sprachverarbeitung; dabei scheint vor allem die zerebrale Repräsentation der semantischen Verarbeitungsprozesse stark vom Leistungsniveau in der Fremdsprache beeinflusst. Ungeklärt ist jedoch, wie sich die Sprachareale im Verlauf des Spracherwerbs verändern und in welchem Zusammenhang die zerebrale Reorganisation und das Leistungsniveau stehen. Um diese Frage zu beantworten wurde eine Längsschnittstudie über die Zeit des Erlernens einer Zweitsprache im Erwachsenenalter durchgeführt. Dabei wurden Sätze mit semantischen oder grammatischen Fehlern verglichen mit korrekten Sätzen in L1 und L2. Es zeigt sich ein negativer Zusammenhang von BOLD-Signalveränderungen und Verhaltensverbesserungen über die Zeit des Lernens hinweg: Bessere behaviorale Leistungen gehen dabei einher mit einer Verringerung des BOLD- Signals. Dies zeigt sich innerhalb der neu erlernten Sprache (Prä- vs. Postmessung) als auch beim Vergleich der Muttersprache und der neu erlernten Sprache (L1 vs. L2). Die Ergebnisse weisen auf die Plastizität des erwachsenen Gehirns in Adaptation an seine Umwelt (hier: Spracherwerb) hin.

 
 

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