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Mikrostruktur des russischen Devisenmarktes: Vertiefende Analyse heterogener Akteure

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5446604
 
Erstellungsjahr 2009

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen dieses Projekts wurde untersucht, wie sich heterogene Händler auf elektronischen Finanzmärkten verhalten und wie sich diese Heterogenität auf zentrale Konzepte der Finanzmarktliteratur wie z.B. die Marktliquidität, Informationsverarbeitung oder Effektivität von Zentralbankinterventionen auf Devisenmärkten auswirkt. Besondere Beachtung erfuhr hierbei die asymmetrische Verteilung von Informationen zwischen Marktteilnehmem, d.h. eine Situation bei der manche Händler mehr über den fundamentalen Wert eines Vermögensgegenstandes wissen als andere Händler. Es zeigt sich, dass Heterogenität in Form asymmetrischer Informationsverteilung eine relevante Rolle spielt. So führt sie dazu, dass Märkte im Normalfall aus sich selbst heraus Liquidität bereitstellen, da sich bestimmte Gruppen von Händlern zu unterschiedlichen Zeiten als Liquiditätsmakler betätigen können. Weiterhin zeigen wir in diesem Projekt einen Transmissionsweg auf, wie sich private Information (also Information über den fundamentalen Wert eines Vermögensgegenstandes) in einem Finanzmarkt ausbreiten kann, obwohl relevante Informationen nur einer kleinen Gruppe von Marktteilnehmern zugänglich sind. Information fließt von großen, informierten Händlern direkt zu anderen Händlem, die anschließend ihr Verhalten an die neue Information anpassen und tendenziell der Information des größeren Händlers folgen. Durch die so geschaffene breitere Basis an Händlern wird der ursprüngliche Effekt verstärkt, breitet sich weiter aus und ist schließlich besser im allgemeinen Handelsgeschehen erkennbar. Abschließend zeigen wir, dass — durchaus abweichend von manchen früheren Befunden für industrialisierte Länder - Interventionen von Zentralbanken in Entwicklungs- und Schwellenländem durchaus effektiv sein können und unter gewissen Umständen zu einer höheren Liquidität und geringerer Volatilität am Markt führen. Dieses Ergebnis ist besonders vor dem Hintergrund interessant, dass sich in der jüngeren Vergangenheit Schwellenländer zunehmend für ein aktives Management ihres Wechselkurses entschieden haben und explizit keine flexiblen Wechselkurse zulassen. Unsere Ergebnisse belegen, dass diese Entscheidung zum Wechselkursregime für viele Länder Vorteile bieten kann, die dann mit möglichen Nachteilen abgewogen werden müssen. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich Finanzmarktprozesse durch den Übergang von bilateralem Handel zu multilateralem, elektronischem Handel verändert haben und dass diese Veränderungen einen direkten Einfluss auf die Abläufe und Verhaltensmuster auf Finanzmärkten haben.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Learning from post-trade identity disclosure in electronic trading, Diskussionspapier der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Hannover
    Lukas Menkhoff und Maik Schmeling
  • Local information in foreign exchange markets, Journal of International Money and Finance, 27:8 (2008), 1383-1406
    Lukas Menkhoff und Maik Schmeling
 
 

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