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Computersimulation und Management von Fußgängerströmen bei besonderen Belastungen und kritischen Bedingungen anhand von konkreten Beispielen

Fachliche Zuordnung Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
Förderung Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5444403
 
Sicherheitsaspekte treten bei der Gestaltung von Gebäuden und Fußgängeranlagen infolge sich häufender Anschläge auf Menschenmassen (Tokyoter U-Bahn, World-Trade Center, Rockkonzert bei Moskau, Touristenattraktionen, Madrider Vorortbahnen, etc.) und anderer Katastrophen (z.B. dem Brand am Düsseldorfer Flughafen) in immer stärkerem Maße in den Vordergrund, wie der vervierfachte Sicherheitsetat der olympischen Sommerspiele in Athen zeigt. Dabei geht die größere Gefahr oft durch übermäßiges Gedränge in dichten Menschenmassen und durch sog. "Massenpaniken" aus. Alleine 2001 gab es zwei derartige Vorfälle in Fußballstadien mit mehr als 160 Toten, und selbst in den USA waren 2003 zwei Massenpaniken mit vielen Opfern zu beklagen. Daneben sterben jedes Jahr zahlreiche Menschen bei ihrer Pilgerfahrt in Mekka. Das letzte Mal kamen 261 Personen wegen Überfüllung der Jamarat-Brücke um. Das beantragte Forschungsprojekt befasst sich daher anhand konkreter Beispiele mit baulichen und organisatorischen Vorschlägen, welche die Sicherheit von stark frequentierten Gebäuden und Fußgängeranlagen verbessern können (z.B. von Bahnhöfen, Flughäfen, Messen, Stadien, etc.). Die Vorschläge reichen von speziellen Designs für Ein- und Ausgangsbereiche bzw. Engstellen bis hin zu Maßnahmen zur Druckminderung in dichten Menschenmengen und dem belastungs- und gefahrenabhängigen Management von Fußgängerströmen. Zu diesem Zweck sollen videogestützte Studien zum Orientierungsverhalten von Fußgängern und zur Interaktion mit Gefahrenquellen wie Straßenverkehr durchgeführt werden. Ihre Ergebnisse werden in Multi-Agenten-Simulationen von Fußgängerströmen eingehen. Diese dienen dazu, Kapazitäten der Elemente von Fußgängeranlagen und besondere Gefahrenzonen zu bestimmen. Derartige Ergebnisse sind für die Optimierung von Gebäuden und von Maßnahmen zum Management von Fußgängermengen essentiell, um kritische Situationen zu vermeiden oder bereits in einem frühen Stadium zu entschärfen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Bernhard Schlag
 
 

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