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Aushandlung von Nähe und Reziprozität in verschiedenen familialen Lebensformen

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5440494
 
Die Differenzierung von Beziehungsqualitäten und -strukturen im Lebenslauf wird durch zwei Wirkmechanismen beeinflusst: der Regulation von Nähe bzw. Distanz und der Aushandlung von Reziprozität. Das geplante Projekt untersucht die Aktivierung, Wirkung und das Zusammenspiel beider Mechanismen in Abhängigkeit von situativen Anforderungen und Belastungen in der Familiengründungsphase (d.h. in Abhängigkeit von Kinderwunschoptionen und -chancen) und unterschiedlicher familialer Lebensformen (d.h. in Normal- und sog. Patchwork-Familien). Ausgehen von evolutionspsychologischen Überlegungen nehmen wir an, dass die Regulation von Nähe zur Differenzierung von Verwandtschaft beiträgt, während die Aushandlung von Reziprozität der Differenzierung von Kooperationsbeziehungen dient. Beide Mechanismen verweisen auf Anpassungsprozesse, die zur Stabilisierung sozialer Umwelten im Lebenslauf beitragen. Das Projekt umfasst 2 Studien zur Familiengründung und zu familialen Lebensformen, die beide mit einer multimethodalen Replikation der Befunde zur Näheregulation nach Neyer und Lang (2003) ansetzen und diese um den Aspekt der Aushandlung von Reziprozität erweitern. Studie 1 befasst sich mit der Aktivierung beider Mechanismen bei kinderlosen Paaren mit und ohne Kinder- bzw. Adoptionswunsch. Studie 2 untersucht beide Mechanismen in verschiedenen Familienformen, nämlich Normalfamilien und 3 Arten von Patchwork-Familien, bei denen genetische Verwandtschaft und Beziehungsdauer variieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Frieder R. Lang
 
 

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