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Die Burgwallforschung in Sachsen und Ostmitteleuropa von 1927 bis 1995. Zielsetzungen und Methoden der Archäologie im 20. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5439862
 
In Fortsetzung unserer Arbeiten zur Geschichte der Archäologie im Rahmen des SFB 417 "Regionenbezogene Identifikationsprozesse. Das Beispiel Sachsen" (1999-2002) planen wir eine vergleichende Untersuchung der sächsischen und ostmitteleuropäischen Burgwallforschung zwischen 1927 und 1995. Die Erforschung befestigter Siedlungen gilt seit dem 19. Jahrhundert als zentrale Quelle für Fragen nach der gesellschaftlichen und politischen Struktur ur- und frühgeschichtlicher Kulturen und hat daher vorrangig zur Rekonstruktion politischer bzw. "völkischer" Geschichte gedient. Wir sehen in der Burgwallforschung deshalb einen Untersuchungsgegenstand, der vorzüglich geeignet ist, zum Verständnis der Entwicklung des Faches und damit zu einer modernen Wissenschaftsgeschichte der Archäologie beizutragen. Im Mittelpunkt der Studie werden die Interpretationsmuster der Burgwallforschung stehen, die wir über die politischen Umbrüche des 20. Jahrhunderts hinweg verfolgen wollen, um Traditionen und Zäsuren darzustellen. Dazu wollen wir Forschungsinstitutionen und personelle Netzwerke untersuchen und zeigen, welche Forschungsstrategien und -methoden Anwendung gefunden haben, welche politische Funktion die Burgwallforschung besessen hat und wo sie dazu gedient hat, historische Raumordnungen zu konstruieren. Durch die Einbeziehung der Regionen Böhmen und Schlesien wollen wir den historischen Rahmen erweitern, um durch den überregionalen Vergleich Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der europäischen Archäologie heraus zu arbeiten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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