Zielprädiktion beim Schützenfisch: eine komplexe kognitive Leistung mit extrem hoher Geschwindigkeit

• Antragsteller: Professor Dr. Stefan Schuster
• Fachliche Zuordnung: Biologie des Verhaltens und der Sinne
• Förderung: Förderung von 2004 bis 2015
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5439844

Jagende Tiere können in Sekundenbruchteilen komplexe Umweltkonstellationen präzise erfassen, daran angepasste prädiktive Motorprogramme festlegen und mit enormer Geschwindigkeit ausführen. Trotz ihres hohen Anwendungspotentials in der Technik sind solche biologische Spitzenleistungen der Informationsextraktion und Bewegungsplanung nahezu völlig unerforscht. Eine kürzlich von uns entdeckte und experimentell sehr gut zugängliche Jagdleistung von Schützenfischen [8] vereint in beeindruckender Weise Komplexität mit enormer Geschwindigkeit: Sowohl erfolgreiche Schützen als auch umstehende Schwammitglieder können aus den ersten 100 ms der Anfangsbewegung eines abgeschlossenen Insekts dessen späteren Auftreffpunkt vorhersagen und diesen ohne weiteren visuelle Information gezielt anschwimmen, während die Beute noch fällt. Dazu müssen die Fische ein sehr anspruchsvolles Prädiktionsproblem lösen. Ziel des beantragen Vorhabens ist es, die hervorragende experimentelle Zugänglichkeit dieser Leistung zu nutzen, um die Tricks herauszufinden mit denen die komplexen sensorischen und motorischen Aufgaben in so extrem kurzer zeit gelöst werden können.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen