Eine methodische Analyse von perceptual latency priming als abhängiges Maß für visuell-räumliche Aufmerksamkeit
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Perceptual Latency Priming bietet eine interessante methodische Alternative zur Reaktionszeit-Messung zur Bestimmung von Verarbeitungslatenzen,und wird zunehmend in der Forschung eingesetzt. Das Projekt hat den Effekt bei der Erfassung von Aufmerksamkeitsverlagerungen methodisch validiert und dabei Einflüsse der Interferenz durch den Vergleichsreiz bzw. Validität des Primes gefunden, die eine Interpretation der quantitativen Befunde erschweren bzw. die Nutzung eines dreioder vierstufigen Reihenfolgeurteils nahelegen, in dem interferenzarme Sequenzen realisiert werden können. Alerting ist kein Teil von PLP; die Latenzverkürzung lässt sich aber vermutlich in reinen Prior Entry und räumliche Verlagerungskosten aufteilen. Besonders wichtig erscheint die Nutzung mehrstufiger Reihenfolgeurteile auch deswegen, weil sie eine genauere Interpretation der Schwellenwerte erlauben; diese sind nicht als Punkte subjektiver Gleichzeitigkeit zu verstehen, sondern Aufmerksamkeitsverlagerungen auf einen peripheren Hinweisreiz hin lösen einen heterogenen und komplexen Wahrnehmungseindruck aus. Insgesamt hat sich gezeigt, daß PLP ein sensitives und differenziertes Maß ist.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
-
Prior entry explains order reversals in the attentional blink. Attention, Perception, & Psychophysics
Olivers, C. N. L., Hilkenmeier, F., & Scharlau, I.
-
(2007). Control of attention by nonconscious information: Do intentions play a role? The 5th International Conference on Computer Vision Systems, 2007
Scharlau, I.
-
(2007). Experiments on the Fehrer-Raab effect and the ‘Weather Station Model’ of visual backward masking. Psychological Research, 71, 667-677
Neumann, O., & Scharlau, I.
-
(2007). Visual attention and the mechanism of metacontrast. Psychological Research, 71, 626-633
Neumann, O., & Scharlau, I.
-
(2009) Attention speeds up visual information processing: Selection for perception or selection for action? In: B. Mertsching (Ed.) KI 2009: Advances in Artificial Intelligence: Proceedings of the 32nd Annual Conference on Artificial Intelligence
Weiß, K. & Scharlau, I.
-
(2010) Temporal order judgments: A sensitive measure for measuring percptual latency? In: A. Bastianelli & G. Vidotto (Eds.): Fechner Day 2010: Proceedings of the 26th Annual Meeting of the International Society for Psychophysics. (pp.467-472). Padua: The International Society for Psychophysics
Weiß, K. & Scharlau, I.
-
(2011). Simultaneity and temporal order perception: Different sides of the same coin? Evidence from a visual prior entry study. The Quarterly Journal of Experimental Psychology, 64, 394-416
Weiß, K. & Scharlau, I.