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TRR 62:  Eine Companion-Technologie für kognitive technische Systeme

Fachliche Zuordnung Informatik, System- und Elektrotechnik
Bauwesen und Architektur
Medizin
Förderung Förderung von 2009 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 54371073
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Sonderforschungsbereich/Transregio 62 war getragen von der Vision, technische Systeme jedweder Art als Companion-Systeme zu realisieren – als kognitive technische Systeme, die ihre Funktionalität vollkommen individuell auf den jeweiligen Nutzer ausrichten. Dabei orientieren sie sich an seinen Fähigkeiten, Vorlieben, Anforderungen und aktuellen Bedürfnissen, stellen sich auf seine Situation, Disposition und emotionale Befindlichkeit ein, sind stets verfügbar, kooperativ und vertrauenswürdig und treten ihm als kompetente und partnerschaftliche Dienstleister gegenüber. Leitidee war die Companion-Fähigkeit technischer Systeme. Sie manifestiert sich in den Eigenschaften Kompetenz, Individualität, Adaptivität, Verfügbarkeit, Kooperativität und Vertrauenswürdigkeit. Diese Companion-Eigenschaften wurden in interdisziplinärer Zusammenarbeit umfassend erforscht mit dem Ziel, eine Technologie bereitzustellen, die es erlaubt technische Systeme jeder Art als Companion-Systeme zu realisieren. Dazu wurden zwei komplementäre Sichtweisen eingenommen. Die Systemsicht war der Realisierung umfassender kognitiver Fähigkeiten in technischen Systemen gewidmet. Das wohl-orchestrierte, effektive Zusammenwirken von Prozessen der Wahrnehmung, der Interaktion, der Planung und des Schlussfolgerns erzeugen die Companion-Eigenschaften und machen technische Systeme zu Companion-Systemen. Die Nutzersicht untersuchte Mensch-System-Interaktion und Companion-Eigenschaften aus psychologischer und neurobiologischer Perspektive. Psychologische Verhaltensmodelle, neue Experimentalparadigmen und die Analyse von Hirnaktivität gaben Aufschluss über die Wirkung von Systemverhalten und ermöglichten damit eine effektive Realisierung und Evaluierung der Companion-Eigenschaften. Die wichtigsten Ergebnisse des SFB/TRR 62 sind • eine interdisziplinär verankerte Theorie der Companion-Fähigkeit kognitiver technischer Systeme; • ein operationales Konzept der Companion-Technologie; • Methoden, Modelle, Werkzeuge und Komponenten zur Realisierung von Companion-Eigenschaften in technischen Systemen; • Referenzarchitekturen für Companion-Systeme; • prototypische Companion-Systeme in den Anwendungsfeldern Assistenz bei der Installation einer komplexen Heimkino-Anlage, Werkerunterstützung im Automobilbau sowie Assistenz bei der Durchführung von Heimwerkerprojekten. Die synergetisch erzielten Ergebnisse interdisziplinärer Grundlagenforschung im SFB/TRR 62 bedienen ein zentrales gesellschaftliches Anliegen. Mit der so genannten Digitalisierung, dem stetig zunehmenden Einsatz komplexer, hochfunktionaler Hardware- und Software-Systeme in allen Lebensbereichen, steigen die Anforderungen, die dabei an den einzelnen Nutzer gestellt werden. Gleichzeitig eröffnet die technologische Entwicklung immer wieder neue Möglichkeiten der technischen Unterstützung und digitalen Assistenz. In diesem Spannungsfeld stellt die Companion-Technologie einen zukunftsweisenden Fortschritt dar: Sie ermöglicht die Entwicklung flexibler, sich individuell anpassender, wirklich nutzergerechter und kompetent (inter-)agierender technischer Systeme. Die Publikationsleistung des SFB/TRR 62 umfasst mehr als 800 referierte Arbeiten, die überwiegend in hochrangigen wissenschaftlichen Publikationsorganen veröffentlicht worden sind. Seine umfangreichen, interdisziplinären Forschungsergebnisse sind darüber hinaus in einem Band zusammenfassend publiziert. Das Buch mit dem Titel Companion Technology – A Paradigm Shift in Human-Technology Interaction (Hrsg. S. Biundo und A. Wendemuth) umfasst 25 Beiträge auf 500 Seiten. Es ist 2017 im Springer-Verlag in der Reihe Cognitive Technologies erschienen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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