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Kohlenstoffspeicherung in einem ungenutzten Kalkbuchenwald des Nationalparks Hainich - Differenzierung der Quellen- und Senkenfunktion des Bodens unter Berücksichtigung der Nutzungsgeschichte
Antragsteller
Professor Dr. Stephan Glatzel
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2004 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5433930
Im Rahmen des CARBOEUROFLUX-Projektes wurden im Hainich (Thüringen) Kohlenstoff C-Speicherungsraten festgestellt, die der Vorstellung der Kohlendioxid-Neutralität von alten Wäldern widersprechen und die Frage nach deren Kyoto-Relevanz aufwerfen. Im Rahmen europäischer Projekte läßt sich allerdings nicht klären, wie diese hohen Speicherraten entstehen und wo C im System verbleibt. Wir vermuten, daß durch historischen C-Export, z.B. infolge von Streunutzung, die Böden im Hainich verarmten und die entleerten Speicher jetzt wieder aufgefüllt werden. Um das Ausmaß des nutzungsbedingten C-Exports abschätzen zu können, werden aus Schriftquellen Art und Umfang der Biomassenutzung in ihrer zeitlichen und örtlichen Entwicklung rekonstruiert. Zudem untersuchen wir, welche Anteile des C-Eintrags veratmet, gespeichert und über den Wasserpfad exportiert werden. Hierzu werden 13C- und 14C-Isotopenverhältnisse an Bodengasen sowie gelöstem und festem Boden-C bestimmt. Unsere Untersuchungen zielen auf ein grundlegendes Verständnis der C-Speicherung im Jahresverlauf ab. Die Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum "Dynamik Komplexer Geosysteme" und dem europäischen CARBOEUROPE Cluster wird die Doppelerhebung von Daten verhindern und deren gegenseitige Verfügbarkeit sicherstellen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen