Molekulare Mechanismen der Leukozytenrekrutierung
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Zusammenfassend konnten wir zeigen, daß die Sialyltransferase ST3Gal-IV wesentlich für die Funktion von PSGL-1 als L-Selektinligand im Rahmen von Entzündungsprozessen ist, anderseits aber keine Bedeutung für funktionelle L-Selektinliganden auf hochendothelialen Venolen Peyer’scher Plaques besitzt. Im weiteren gelang es uns im zweiten Schwerpunktprojekt erstmals eine Beteiligung einer Glykosyltransferase (ST3Gal-IV) in der Funktion der Chemokin-getriggerten festen Leukozytenadhäsion nachzuweisen. Obwohl ein direkter molekularer Nachweis nicht geführt werden konnte, lassen die Ergebnisse doch stark vermuten, daß die Bindung spezifischer Chemokine (KC, IL8, NAP-2) an den Chemokinrezeptor CXCR2 durch die Modifizierung von CXCR2 mittels Sialylierung wesentlich verbessert wird. Vor allem die Entdeckung, daß die posttranslationale Modifizierung durch spezifische Glykosyltransferasen einen wesentlichen Einfluß auf deren Funktion aufweisen kann, bietet einen außerordentlich interessanten Ansatzpunkt zur Entwicklung therapeutischer Vorgehensweisen bei Erkrankungen, bei denen Chemokin- Chemokinrezeptor Interaktionen wesentlich zur Pathogenese beitragen (z.B. HIV-Infektion, entzündliche Lungenerkrankungen, Sepsis).