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Etablierungsbedingungen und Entwicklung der Phreatophyten-Vegetation im Vorland der Flussoasen am Südrand der Taklamakan, Provinz Xinjiang, China

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5429761
 
Erstellungsjahr 2009

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Vegetation im Vorland der Oasen am Südrand der Taklamakan Wüste besitzt eine große Bedeutung für die bewohnten und landwirtschaftlichen Bereiche der Oasen, da sie als Sedimentfänger wirkt. Zusätzlich bietet der Vegetationsgürtel Weideland, Brennmaterial und Baurohstoff für die ländliche uigurische Bevölkerung. Ziel dieses Projekts war es, die Etablierung und die Rolle des anschließenden klonalen Wachstums der dominanten ausdauernden Arten dieser Vegetation zu untersuchen (Populus euphratica, Tamarix ramosissima, Phragmites australis, Alhagi sparsifolia und Karelinia caspia). Die Ausdehnung und Verteilung der Klone sowie die klonalen und genetischen Diversität wurde mit molekulargenetischem Fingerprinting (AFLP) bestimmt und dann in Beziehung zu den Grundwassertiefen an den Wuchsorten der Arten gesetzt. Ausgehend von der Annahme, dass sich Genets nur selten etablieren, dann aber über lange Zeiträume sowohl vertikal mit akkumuliertem Sediment aufwachsen, als auch sich horizontal durch klonales Wachstum ausbreiten, wurden die Hypothesen getestet, dass die Klongrösse mit zunehmendem Alter der Genets und mit größerem Grundwassertabstand zunimmt. Desweiteren wurden Experimente zur Geschwindigkeit des vertikalen Wurzelwachstums und zur Etablierung durchgeführt und getestet, ob diese Kenngrößen artspezifische Unterschiede zeigen, die die Nischen der etablierten Vegetation hinsichtlich der Grundwasser-Tiefen widerspiegeln. Die maximale Klongrösse wurde für P. euphratica gefunden und betrug 121 ha. Der positve Zusammenhang zwischen Klongröße und Grundwasserabstand wurde für zwei der getesteten drei Arten bestätigt, was es erlauben würde, den Grundwasserabstand als Proxy-Variable für Klongröße heranzuziehen. Die Arten zeigten Unterschiede in der Geschwindigkeit des vertikalen Wurzelwachstums, die aber in keinen Zusammhang mit den Grundwasser-Nischen der Arten gebracht werden konnten. Mit den erhobenen Wurzeltiefen-Wachstumsraten sind die untersuchten Arten in der Lage, die außerhalb der Überflutungszeit im Flusstal herrschende Grundwassertiefe von 6.5 m innerhalb von sechs Monaten zu erreichen. Die Arten unterschieden sich nicht in den Überlebensraten ihrer gepflanzten Setzlinge, Rhizome oder Ausläufer-Fragmente. Auch die Menge der spontan auflaufenden Keimlinge war für alle Arten, mit Ausnahme von T. ramosissima, sehr gering. Eine wichtige Schlußfolgerung dieses Projekts ist, dass Phreatophyten in diesem Bereich der Taklamakan extrem große Klone bilden können und demnach sehr alte Genets darstellen. Ferner hat das Projekte die hohe Bedeutung des Grundwassers für das Überleben der zur Zeit stark übernutzten Vegetation im Vorland dieser Flussoasen verdeutlicht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Clonal growth in arid environment: Establishment and development of the vegetation around river oases in the Taklamakan Desert - Lecture, 8th clonal plant workshop: Generality, specificity and diversity of clonal growth, Pärnu, Estland (Juni 2006)

  • Establishment and development of the vegetation around river oases in the Taklamakan Desert - Lecture, Ecological Society of Germany, Austria and Switzerland (GfÖ), 37th annual meeting, Marburg (September 2007)

 
 

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