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Abschätzung der Kohlenstoffspeicherung und -freisetzung in Seen unter besonderer Berücksichtigung von kleineren Seen und künstlichen Stauräumen: Ein Beitrag zur Eingrenzung der fehlenden Senke im globalen Kohlenstoff-Kreislauf

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5428222
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Seen stellen innerhalb des globalen Kohlenstoffkreislaufs eine wichtige Verbindung zwischen Atmosphäre, Biosphäre und Geosphäre dar. Kohlenstoff wird der Atmosphäre durch die Produktion von Biomasse oder durch chemische Verwitterung entzogen und kann über das aquatische System in den See gelangen. Kohlenstoff der den See nicht über den Abfluss verlässt, kann als Kohlendioxid oder Methan an die Atmosphäre abgegeben oder in Form von Organischem Material oder Karbonat im Seesediment gespeichert werden. Die Ablagerung in Seesedimenten entzieht dem kurzfristigen Kreislauf Kohlenstoff und lagert ihn für eine lange Zeit ein. Seen sind daher als eine Kohlenstoffsenke zu betrachten. Wir schätzen die Menge des in Europa jährlich durch Seen gespeicherten Kohlenstoffs auf 1,25 Mt. Der Großteil dieser Menge wird in den besonders seereichen borealen Gebieten Europas gespeichert. Landwirtschaftliche Nutzung im Einzugsgebiet, vor allem in Kombination mit einem ausgeprägten Relief, kann die C-Akkumulation in Seen um ein Vielfaches erhöhen. Dieses betrifft vorrangig Seen in Mittel- und Südeuropa. Allerdings ist die absolute Seefläche hier deutlich geringer und deshalb der Anteil an der gesamten C-Akkumulation begrenzt. Die Karbonatakkumulation kann in einzelnen Seen zwar bedeutend sein, spielt jedoch europaweit keine signifikante Rolle bei der C-Speicherung. Während Kohlenstoff im Sediment von Seen gespeichert wird, kommt es im Oberflächenwasser meist zur C02-übersättigung in Bezug auf die Atmosphäre. Dadurch werden wesentliche Mengen an Kohlenstoff an die Atmosphäre abgegeben. Die Emission von Kohlenstoff als CO2 über die Seeoberfläche ist etwa 10 mal höher als die Speicherung. Daher können Seen als Nettoquelle von Kohlenstoff angesehen werden. Allerdings entzieht die Sedimentation dem Kohlenstoffkreislauf Kohlenstoff für geologische, d.h. äußerst lange Zeiträume. Im Gegensatz dazu wurde der durch die Seeoberfläche abgegebene Kohlenstoff erst in geologisch jüngsten Zeiträumen der Atmosphäre entzogen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Carbon burial and evasion in European lakes and reservoirs. Extended Abstract, CarboEurope Riversystems Workshop, 4th to 8th December 2004, Université de Paris
    Kastowski, M., Vecsei, A. & Hinderer, M.
  • Carbon burial in and CO2 evasion from Europe's lakes and reservoirs: first results and outlook. Abstract, EGU, Vienna, 2005
    Kastowski, M., Vecsei, A. & Hinderer, M.
  • CARBOLAKE: European Natural Lakes as a Source of Carbon to the Atmosphere. CarboEurope-IP, Levi, 2005 and AGU, San Francisco, 2006

  • The contribution of lakes to the European carbon budget. EGU, Vienna 2007 and ILIC, Barcelona, July 2007
    Kastowski, M., Hinderer, M. & Vecsei, A.
 
 

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