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Die merowingerzeitlichen Gräberfelder von Beckum (Beckum I und Beckum II), Kreis Warendorf. Studien zur frühmittelalterlichen Bevölkerungsstruktur Westfalens zwischen unterer Lippe und Ems.
Antragsteller
Dr. Christoph Grünewald
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5424602
Das geplante Vorhaben wird die gemeinsame Fundvorlage und Auswertung der beiden Gräberfelder von Beckum zum Inhalt haben. Für das Gräberfeld Beckum II, bekannt durch das so genannte "Fürstengrab von Beckum", wird die Untersuchung gleichzeitig die erste vollständige Gesamtvorlage der bisher nicht ausgewerteten Grabungsergebnisse darstellen. Die beiden Gräberfelder liegen etwa 250 m voneinander entfernt und zeigen in ihrem Fundmaterial sowie in ihren Grabanlagen deutliche Bezüge, aber auch Unterschiede zueinander, deren Beurteilung bislang aussteht. Neben der Behandlung kleinräumiger Aspekte (Stichwort: Bevölkerungsstruktur) gilt das Interesse der geplanten Forschungen vor allem der Untersuchung und Bewertung der Fundstellen hinsichtlich ihrer Rolle im überregionalen Beziehungsgeflecht. Für frühmittelalterliche Funde aus Westfalen - und dabei gerade für die Funde von Beckum, vor allem für das "Fürstengrab" - wurde auf der Grundlage unzureichender Fundvorlagen in der Forschung immer wieder die Frage sächsischer und fränkischer Ethnogenese diskutiert. In diesem Zusammenhang spielen Aspekte soziologischer Art (Stichwort: früher westfälischer Adel) eine bedeutende Rolle. Die geplante Gesamtauswertung lässt bezüglich dieser Fragestellungen fundierte Ergebnisse erwarten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Torsten Capelle (†)