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Zwischen Eigensinn und Resonanz. Germanistische Literaturwissenschaft im Nationalsozialismus und nach 1945

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2004 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5422943
 
Das Forschungsvorhaben zielt auf die Analyse und Darstellung der Kontinuitäten und Wandlungen innerhalb der germanistischen Literaturwissenschaft während der NS-Zeit und nach 1945. Der Untersuchungszeitraum wird zum Einen durch die politische Zäsur des Jahres 1933 begrenzt, zum Anderen durch jene Reformphase, die in den 1960er Jahren das Profil des Faches verändern sollte. Im Zentrum des Vorhabens steht die Frage nach dem Verhältnis zwischen inner- und außerfachlichen Entwicklungslogiken unter den Bedingungen des politischen und gesellschaftlichen Wandels. Für eine methodologisch reflektierte Wissenschaftshistoriographie erweist sich sowohl eine vereinfachende Parallelisierung als auch eine rigide Trennung von fachinterner und -externer Geschichte als unzureichend. Dennoch ermöglichen gerade die politischen Zäsuren von 1933 und 1945 - so die Basisannahme des Forschungsvorhabens - die exemplarische Rekonstruktion einer historisch komplexen Gemengelage aus fachspezifischem, wissenschaftlichem Eigensinn und fachübergreifenden, außerwissenschaftlichen Resonanzverhältnissen. Auf der synchronen Ebene sollen die organisatorische, die kognitive und die soziale Konstitution des Faches vor, während und nach der NS-Zeit analysiert werden. Diese Aspekte werden auf der diachronen Ebene durch die systematisierenden Leitfragen miteinander verbunden, ob, wie und in welchem Maße die germanistische Literaturwissenschaft nach 1933 und nach 1945 durch institutionelle und semantische Umbauten gekennzeichnet ist. Der Begriff der "Semantischen Umbauten" zielt hier auf die Gesamtheit jener Veränderungen, die sich im Kontext der historischen Wandlungen an den Redeweisen des Faches ablesen lassen und die somit auf veränderte Forschungs- und Resonanzbedingungen verweisen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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