Effekte der frühen Förderung mathematischer Kompetenzen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Rahmen des Projekts „Effekte der frühen Förderung mathematischer Kompetenzen“ wurde auf Basis der wissenschaftlichen Vorarbeiten und des Entwicklungsmodells zum Erwerb mathematischen Verständnisses bei Kindern von Krajewski (2008) ein Frühförderprogramm zum Einsatz im letzten Kindergartenjahr erarbeitet, dessen Ziel es ist, mathematische Basiskompetenzen bereits im Kindergartenalter systematisch zu fördern. In der zweiten Projektphase wurde das Trainingsprogramm auf Grundlage der bisherigen Erfahrungen und der differenzierten Analyse der Wirksamkeit der einzelnen Übungen optimiert. Sein Einsatz in der Praxis im Hinblick auf Effektivität und Umsetzbarkeit für den Kindergartenalltag wurde erneut an einer Stichprobe von über 500 Kindergartenkindern umfassend evaluiert und die damit erzielten Fördereffekte wiederum differenziert ausgewertet. Dazu wurde eine Gruppe von Kindergartenkindern, die mit dem MZZ gefördert wurden, mit einer Kontrollgruppe verglichen, welche kein spezifisches Training durchlaufen hat, und einer weiteren Experimentalbedingung gegenübergestellt, die mit einem anderen mathematischen Frühförderprogramm („Komm mit ins Zahlenland“) trainiert wurde. Das MZZ, das mittlerweile veröffentlicht wurde („Mengen, zählen, Zahlen“; Krajewski, Nieding & Schneider, 2007), vermittelt am Entwicklungsmodell orientierte mathematische Basiskompetenzen und verdeutlicht den Kindern vor allem die Struktur der Zahlen, d.h. es bringt den Kindern die Erkenntnis nahe, dass Zahlen abstrakte Symbole für eine Menge sind. Der Ansatz des „Zahlenland“-Programms hingegen stellt andere Details in den Vordergrund der Förderung, denn dort werden die Zahlen personifiziert, mit menschlichen Eigenschaften versehen und mit märchenhaften Geschichten verknüpft. Die Ergebnisse der Wirksamkeitsevaluationen zum MZZ legen nahe, dass sowohl kurz- wie auch langfristige Fördererfolge durch den Einsatz des MZZ-Programms im Kindergartenalter erzielt werden können. Vor allem für die so genannten „Risikokinder“, also die Kinder, die mit relativ schwachen mathematischen Basiskompetenzen begannen, ließ sich zeigen, dass sie von der strukturorientierten inhaltsspezifischen Förderung mit dem MZZ-Programm im letzten Kindergartenjahr profitierten, nicht hingegen von einer eher märchenhaften, stark phantasieanregenden Vermittlung mathematischer Inhalte. Da sich positive Effekte des im Kindergarten durchgeführten MZZ-Programms auf die mathematischen Leistungen der Kinder bis in die Grundschulzeit hinein nachweisen ließen, kann davon ausgegangen werden, dass auch Kinder, die mit einem gewissen Risiko für spätere Schwierigkeiten im Bereich des Rechnens und der Mathematik behaftet sind, von einer frühen Förderung mit dem MZZ-Programm profitieren und sich dadurch spätere Probleme in der Schule vermeiden lassen, eine erfolgreiche Prävention der Rechenschwäche mit Materialien und Aufgaben des MZZ also durchaus möglich ist. Neben umfangreicher Vortrags- und Schulungstätigkeit zum Thema Prävention von Rechenschwäche und Frühförderung mathematischer Kompetenzen, die aus dem Projekt und der Entwicklung des „Mengen, zählen, Zahlen“-Programms hervorging, erregte die Thematik des Projekts auch in der Öffentlichkeit zunehmend Aufmerksamkeit. So wurde in einem Fernsehbeitrag über Dyskalkulie („Wenn Zahlen ein Rätsel sind“; Planetopia, Sat1), der am 17. Februar 2008 ausgestrahlt wurde, über das MZZ und dessen erfolgreichen Einsatz in unterfränkischen Kindergärten berichtet. Ein Artikel über die Forschungsarbeit in diesem Projekt erschien ebenfalls im Februar 2008 in der Zeitschrift BLICK, die über neue wissenschaftliche und universitäre Entwicklungen in Würzburg informiert.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2007). Mengen, zählen, Zahlen: Die Welt der Mathematik verstehen (MZZ). Berlin: Cornelsen
Krajewski, K., Nieding, G. & Schneider, W.
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(2008). Frühe Förderung von mathematischen Kompetenzen im Vorschulalter. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 10, Sonderheft 11/2008, 91-103
Krajewski, K., Renner, A., Nieding, G. & Schneider, W.
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(2008). Kurz- und langfristige Effekte mathematischer Frühförderung im Kindergarten durch das Programm „Mengen, zählen, Zahlen“. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 40, 135-146
Krajewski, K., Nieding, G. & Schneider, W.
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(2008). Prävention der Rechenschwäche. In: W. Schneider & M. Hasselhorn (Hrsg.), Handbuch der Psychologie, Bd. Pädagogische Psychologie (S. 360-370). Göttingen: Hogrefe
Krajewski, K.
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(2008). Vorschulische Förderung bei beeinträchtigter mathematischer Entwicklung. In: J. Borchert, B. Hartke & P. Jogschies (Hrsg.), Frühe Förderung entwicklungsauffälliger Kinder und Jugendlicher (S. 122-135). Stuttgart: Kohlhammer
Krajewski, K.
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(2008). Zur Bedeutung von Arbeitsgedächtnis, Intelligenz, phonologischer Bewusstheit und früher Mengen-Zahlen-Kompetenz beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 55, 118-131
Krajewski, K., Schneider, W. & Nieding, G.
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(2010). Prävention von Rechenproblemen im Kindergarten. In: C. Spiel, R. Reimann, B. Schober & P. Wagner (Hrsg.), Bildungspsychologie (S. 75-80). Göttingen: Hogrefe
Krajewski, K. & Schneider, W.
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(2010). Rechenstörungen: Möglichkeiten der Prävention und Intervention. In: W. v. Suchodoletz (Hrsg.), Therapie von Entwicklungsstörungen (S. 129-152). Göttingen: Hogrefe
Schneider, W., Krajewski, K. & Schwenck, C.