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Charakterisierung der Coxsackievirus B3 (CVB3)-Infektion muriner und humaner B-Lymphozyten: Identifizierung suszeptibler Subpopulationen

Fachliche Zuordnung Virologie
Förderung Förderung von 2004 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5421605
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Obwohl die Molekularbiologie der humanpathogenen Coxsackieviren (CVB3) bislang sehr gut charakterisiert werden konnte, ist die Pathogenese CVB3-bedingter Erkrankungen weltgehend ungeklärt. Mittels muriner Modelle konnte gezeigt werden, dass GVB3 Henke: CVB3-lnfektion von B-Lymphozyten während der Infektion im Myokard und auch in der Milz und dort besonders In BLymphozyten nachzuweisen ist. Diese Immunzellen sind darüber hinaus an der Virusverteilung im Organismus beteiligt. Mit der schnellen Ausbreitung hochpathogener Virusvarianten ist die Induktion von Apoptose In GDI9* B-Lymphozyten verbunden, wobei die Aktivierung von Caspasen für die Virusreplikafion von Bedeutung ist. Durch Gaspase- lnhlbitoren wird die Virusreplikafion in vitro und in vivo reduziert. Da derzeit keine virusspezifische Therapie der GVB3-bedingten Myokarditis in klinischer Anwendung ist, stellt die therapeutische Beeinfiussung der GVB3-Repllkafion in Immunzellen einen möglichen Ansatzpunkt zur besseren Behandlung dieser viralen Erkrankung dar. Bemerkenswert ist, dass eine produktive Virusreplikafion in nur 0,25-0,5 % der murinen und humanen GD19* B-Lymphozyten festgestellt werden konnte. Interessantenweise erhöhen nicht-neutralisierende.virus-spezifische Anfiköper nach Bindung mit GVB3 offenbar die Aufnahme dieser infekfiösen Viruspartikel vermutlich durch Interakfion mit dem Komplementfaktor Glq und die Internalisierung des gesamten Komplexes über den Glq-Rezeptor. Hierbei spielt der erhöhte Akfivlerungszustand der Zellen ebenfalls eine infektionsfördernde Rolle. Mittels der durchgeführten Experimente konnte ein substantieller Beitrag zum besseren Verständnis der Pathogenese CVB3-induzierter Krankheitsprozesse geleistet werden. Da Coxsackieviren in vielen Serotypen existieren und die Durchseuchung der Bevölkerung als hoch einzuschätzen ist, könnten diese Viren durch bereits vorhandene spezifische bzw. kreuzreaktive Antikörper und der Komplement-vermittelten Aufnahme in B-Lymphozyten bei gleichzeitiger Induktion von Apoptoseprozessen ein "verstecktes" Virusreservoir in Immunzellen etablieren, welches ihnen langfristig die Infekfion von Zielorganen - wie z. B. dem Myokard - besser ermöglicht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • arasch, N., Martin, U., Zell, R., Wutzler, P., and Henke, A. (2007): Influence of pan-caspase inhibitors on productively coxsackievirus B3-infected GDI9* B lymphocytes. Apoptosis, 12, 1633-1643.

  • Martin, U., Jarasch, N., Nestler, M., Rassmann, A., Munder, T., Seitz, S., Zell, R., Wutzier, P., and Henke, A. (2007): Inhibition of coxsackievirus B3 protease 2A and 30 activity by the pan-caspase Inhibitor Z-VAD-FMK. Apoptosis, 12, 525-533.

 
 

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