Project Details
Meiofauna in chemoautotrophic bacterial mats - diversity, elology and dynamics in an isolated cave system
Applicant
Professor Dr. Walter Traunspurger
Subject Area
Ecology and Biodiversity of Animals and Ecosystems, Organismic Interactions
Term
from 2004 to 2009
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5419141
Die thermominerale Höhle Movile (Südostrumänien) stellt ein einzigartiges, seit ca. 5 Mio. Jahren abgeschlossenes Ökosystem dar, das gänzlich auf der Zufuhr chemolithoautotropher Energie basiert. Die zahlreichen endemischen Tierarten in dem H2S- und Methan-reichen Ökosystem leben von der reichen Produktion an Pilzhyphen und Schwefel-Bakterien. Wichtige Komponente in der aquatischen Fauna von Movile ist eine eigenartige Nematodengemeinschaft, die in dicken Bakterienmatten an der Wasseroberfläche lebt. In langfristig installierten "Experimentalglocken" aus Plexiglas gedeihen die Arten (v.a. Panagrolaimus, Chronogaster) im sulfidreichen Wasser offenbar dauerhaft auch unter vollständigem Sauerstoffabschluss. Eine Stützung dieses für freilebende Metazoen neuartigen Befundes erfordert experimentelle Überprüfungen unter naturnahen Bedingungen mit Aussagen zur Diversität, strukturellen und ökologischen Adaptation und Dynamik dieser Tiergemeinschaft. Fehlte bis vor kurzem dafür noch die erforderliche Infrastruktur vor Ort, so lassen sich seit Oktober 2004, derartige Experimente in dem nahe gelegenen Feldlabor mit direktem Zufluss von Höhlenwasser durchführen. Die Zusammensetzung, strukturelle Adaptationen und Populationsdynamik der Nematodengemeinschaft sind ein weiteres Hauptziel. In einer zweiten Phase sollen Studien zum Nahrungsnetz und zur Ökophysiologie dominanter Nematodenarten folgen. Den Laborarbeiten parallel werden Untersuchungen in der Höhle durchgeführt. Wir erhoffen uns damit einen Einblick in den Energiefluss von geochemischer Energie hin zu aquatisch-tierischer Produktion in einem einmaligen, autochthonen Ökosystem.
DFG Programme
Research Grants
Participating Person
Professor Dr. Olav Giere