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Studien zu medizinisch-naturkundlichen Texten des Paracelsus unter besonderer Berücksichtigung der Problemfelder Chronologie und Echtheit

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5418658
 
Im Zuge des Projekts sollen ausgewählte Texte des Arztes und Naturphilosophen Theophrastus von Hohenheim, genannt Paracelsus (1493/94-1541) untersucht werden. Bei kursorischer Sichtung der Bände 6 bis 14 der immer noch maßgeblichen Paracelsus-Ausgabe Karl Sudhoffs (14 Bände, 1922-1933) wurden 25 Texte eruiert, die entweder in Bezug auf die Datierung und/oder in Bezug auf die Echtheit als unsicher einzustufen sind. Dazu zählen u.a. die Chirurgica, die Sudhoff im Umfeld der "Großen Wundarznei" angesiedelt sah, die arbeitsmedizinische "Bergsuchtschrift", die psychiatrische Schrift "Von hinfallenden Siechtagen der Mutter", die "Philosophia magna" (mit Dämonenlehre und Elementargeisterlehre) und "De natura rerum" (mit der berühmten Homunculus-Stelle). Seit Sudhoff wurden diese 25 Texte nicht mehr zusammenhängend in den Blick genommen, auch Studien zu einzelnen von ihnen, die Datierungs- bzw. Echtheitsfragen erörtern, liegen nur in sehr beschränktem Maße vor. Die ausgewählten Texte sollen inhaltsanalytisch erschlossen werden, es ist auf "verräterische Stellen", auf "Kennwörter", auf Verweise auf eigene Texte und auf Bezüge zu echten Schriften des Paracelsus zu achten. Anzuknüpfen ist dabei sowohl methodisch als auch inhaltlich an das eigene DFG-geförderte Projekt zum Frühwerk des Paracelsus, das wichtige Erkenntnisse in Bezug auf die Datierung und inhaltliche Einordnung der Texte der Bände 1 bis 5 der Sudhoffausgabe erbracht hat. Um weitere Anhaltspunkte für die Datierung und für die Einordnung der 25 "unsicheren" Schriften zu gewinnen, sind die übrigen ca 25 datierbaren echten Schriften des Paracelsus in den Bäden 6 bis 14 in einem eigenen, kürzer gehaltenen Untersuchungsgang zu analysieren. Die Untersuchung verspricht insgesamt neue Erkenntnisse auch bezüglich der Frage, ob Paracelsus tatsächlich der "eigenwillige" Fachschriftsteller war, als der er gemeinhin gilt. Sie wäre eine weitere unerläßliche Vorarbeit für eine historisch-kritische Ausgabe der medizinisch-naturkundlichen Schriften des Paracelsus.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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