Detailseite
Konzeptualisierung während des Beschreibens von komplexen Szenen untersucht mit erreigniskorrelierten Potentialen (EKP)
Antragsteller
Professor Dr. Thomas F. Münte
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2003 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5417031
Sprachmodelle, wie das von Levelt (Levelt, 1989; Levelt et al., 1999) umfassen drei Stufen: Konzeptualisierung, Formalisierung und Artikulation. Diese strikte Trennung der Verarbeitungsstufen ist keineswegs willkürlich, sondern beruht auf empirischen Daten aus Studien zu "Versprechern" und zum "Bildbenennen" (für einen Überblick s. Levelt et al., 1999). Neben der Frage, welche einzelnen Stufen mitwirken, wurde auch genau untersucht, wann diese Information verfügbar wird (für einen Überblick von Bildbenennstudien s. Pechmann et al., 2002, für einen Überblick über elektrophysiologische (EKP) Untersuchungen s. Kultas et al. 2000; Münte et al., 2000; Schmitt et al., 2000, 2001). Dieser Antrag fokussiert auf die genauere Untersuchung des Informationsablaufs innerhalb der Konzeptualisierung. Als Messmethode verwenden wir das ereigniskorrelierte Hirnpotential (EKP), da es durch seine gut zeitliche Auflösung über den zeitliches Ablauf des Informationsabrufes Auskunft geben kann. bisher existieren unseres Wissens, mit Ausnahme einer eigenen in Bearbeitung befindlichen Studie (in Zusammenarbeit mit Dietrich, VanNice, Berlin) noch keine EKP Experimente zu komplexen Beschreibungen. Es ergeben sich dabei einige methodische Schwierigkeiten, für die wir aber Lösungen vorgesehen haben. Zur einfachen Bildbennenung sind hingegen EKP-Untersuchungen durchgeführt worden, die nachweisen, dass der Abruf von phonologischen und semantischen Informationen beim Benennen einen unterschiedlichen Zeitverlauf aufweisen (Eulitz et al, 2001; Schmitt et al., 2002). Diese Studien benutzten "offenes Sprechen", wobei sich ergab, dass die damit verbundenen Muskelartefakte im EKP-Signal bei geneuer Kontrolle des Designs eine Auswertung nicht ausschlossen. In einer weiteren Pilotstudie haben wir längere Sprachäußerungen aufgezeichnet, mit Tiggern versehen und ereigniskorrelierte Potentiale aufgezeichnet. Hierbei zeigte sich, dass Sprechartefakte auftreten. Diese lassen sich aber mit einem neuen Verfahren (Independent Component Analysis, Makeig et al.) identifizieren und beseitigen. Somit sind die methodischen Voraussetzungen geschaffen, um die geplanten Studien durchzuführen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen