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Sozialer Aufstieg oder Statuserhalt? Statusstreben und Bildungsentscheidungen nach sozialer Herkunft und Migrationshintergrund

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Birgit Becker; Dr. Thomas Zimmermann
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 541560462
 
Das geplante Projekt untersucht, welche Vorstellungen zum zukünftigen sozialen Status ihres Kindes Eltern von 6-10-jährigen Kindern haben (Wunsch nach Statuserhalt vs. Wunsch nach Aufwärtsmobilität). Wir analysieren, inwiefern sich der Wunsch nach Statuserhalt vs. Wunsch nach Aufwärtsmobilität nach sozioökonomischen Status (SES) und Migrationshintergrund unterscheidet und welche Rolle dieses Statusstreben für die Bildungsaspirationen der Eltern und die in den Familien getroffenen Bildungsentscheidungen hat. Beim Konzept des Statusstrebens beziehen wir uns auf Rational Choice Theorien, die die Motivation für einen intergenerationalen Statuserhalt als zentralen Mechanismus für sozial stratifizierte Bildungsentscheidungen ansehen. Der Wunsch nach Aufwärtsmobilität ist theoretisch hingegen weniger relevant. Diese theoretischen Annahmen werden selten hinterfragt, obwohl Hinweise in der Literatur Hinweise bestehen, dass in einigen sozialen Gruppen der Wunsch nach Aufwärtsmobilität bildungsentscheidend ist. Eine empirische Überprüfung der theoretischen Annahmen (Wunsch nach Statuserhalt überwiegt Wunsch nach Statusaufstieg) wird jedoch durch die oftmals in den Operationalisierungen nicht berücksichtigte Differenzierung dieser beiden Formen des Statusstrebens erschwert. Ebenfalls wird oft nicht beachtet, dass „sozialer Status“ ein multidimensionales Konzept ist und es unklar ist, welche relative Bedeutung die verschiedenen Dimensionen des Konzeptes (Bildung, Prestige, Einkommen) für die Bildungsentscheidungen unterschiedlicher sozialer Gruppen besitzen. Wir planen daher eine theoretische Rekonzeptualisierung des familiären Statusstrebens, eine Entwicklung und umfangreiche Testung dazu passender Messinstrumente sowie die empirische Analyse bildungssoziologischer Fragestellungen zur Verteilung des Statusstrebens nach SES und Migrationshintergrund sowie zu den (differenziellen) Auswirkungen unterschiedlicher Formen des Statusstrebens für Bildungsentscheidungen. Zur Überprüfung der der neu entwickelten Instrumente sind umfangreiche Pretests vorgesehen, die sowohl quantitative als auch qualitative Verfahren kombinieren. Nach dieser Instrumentenentwicklung erfolgt die Datenerhebung auf Basis einer Registerstichprobe von Eltern mit 6-10-jährigen Kindern mittels einer Online-Umfrage. Neben umfangreichen Analysen dieser Primärdaten ist eine ergänzende Sekundäranalyse mit den Daten des Nationalen Bildungspanels geplant, um auch Auswirkungen des Statusstrebens im Längsschnitt zu untersuchen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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