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Das Superwunderargument
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Hüttemann
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 541469863
Eine wesentliche Debatte in der gegenwärtigen Wissenschaftsmetaphysik (also des Teils der Metaphysik, der sich mit den metaphysischen Voraussetzungen und Implikationen der Wissenschaften befasst) betrifft die Frage, ob die wissenschaftliche Praxis die Annahme irreduzibler modaler Tatsachen erforderlich macht. Müssen wir, um unserer Praxis des Erklärens, Vorhersagens, experimentellen Eingreifens usw. gerecht zu werden, annehmen, dass es z.B. Tatsachen oder Ereignisse oder Eigenschaften gibt, die das Vorkommen anderer Tatsachen oder Ereignisse oder Eigenschaften erzwingen? Der so genannte Humeanismus bestreitet, dass solche irreduziblen modalen Tatsachen angenommen werden müssen, während der Nicht-Humeanismus solche irreduziblen modalen Tatsachen meint postulieren zu müssen. Das beantragte Projekt zielt darauf ab, einen bislang wenig betrachteten Ausschnitt aus der Wissenschaftspraxis zu analysieren und für diese Debatte fruchtbar zu machen. Etwas genauer geht es darum, ausgehend von einer bestimmten Analyse induktiven Schließens – der Theorie der materialen Induktion, wie sie von John Norton entwickelt wurde – ein neuartiges Argument für die Existenz modaler Tatsachen zu entwickeln: Ohne die Annahme modaler Tatsachen wäre der Erfolg materialer Induktionsschlüsse ein Wunder (das Super-Wunderargument).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen