Korrelation des Aktivitätsprofiles verschiedener E6-Proteine humaner Papillomvirustypen mit deren karzinogenem Risikopotential
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Ziel des Projektes war es ein „biologisches Korrelat" zur epidemiologischen Risikoeinstufung in „high-risk" und „low-risk" Virustypen in Form von unterschiedlichen biochemischen Eigenschaften der E6-Proteine verschiedener Virustypen zu finden, welche das unterschiedliche onkogene Potential erklären könnten. Zu diesem Zweck wurden die E6-Gene von 20 verschiedenen HPV-Typen kloniert und die Fähigkeit der jeweiligen E6-Proteine quantifiziert, p53, hDlg und MAGI-1 in vitro zu binden und/oder zu degradieren. Bei der Auswahl der HPV- Typen wurde darauf Wert gelegt sowohl akzeptierte „high- bzw. low-risk" Typen als auch Typen mit umstrittenen Risikostatus mit einzuschließen. Um den Einfluss molekularer E6-Varianten mit zu erfassen, wurde versucht die Klonierung aus drei verschiedenen Patientenmaterialien durchzuführen. Des Weiteren wurde die Immortalisierungsfahigkeit der full-length Genome von HPV-Typen mit unterschiedlichem oder Undefiniertem Risikostatus in primären humanen Keratinozyten untersucht. Zugleich wurden die Proteinmenge und die intrazelluläre Verteilung der zellulären Proteine p53, hDlg und MAGI-1 in diesen Zellen analysiert. Die E6-Proteine aller anerkannten „high-risk" Papillomviren, sowie die der Typen mit umstrittenen Risikostatus waren in der Lage p53 effizient zu degradieren, während die „lowrisk" Typen dazu nicht in der Lage waren. Interessanterweise bildet HPV70E6 eine Ausnahme indem es, im Gegensatz zu den anderen „low-risk" Viren die Fähigkeit besaß, alle untersuchten Zielproteine zu degradieren. E6/E7 von HPV70 waren auch in der Lage primäre humane Keratinozyten zu immortalisieren. Da HPV70 phylogenetisch nahe verwandt mit etablierten high risk Typen, wie HPV18, ist sollte in zukünftigen epidemiologischen Untersuchungen spezifisch geprüft werden, ob die Klassifizierung von HPV70 als „low-risk" Typ gerechtfertigt ist. Trotz ihrer Fähigkeit p53 zu degradieren, waren die E6-Proteine der HPV-Typen 53, 56 und 66 nicht in der Lage hDlg und MAGI-lc zu binden bzw. die Degradation effizient zu induzieren. Somit korreliert nur die Degradation von p53 mit der Phylogenie, dem Vorhandensein eines PDZ-Bindemotiv, der Immortalisierungsfahigkeit und der epidemiologischen Risikoklassifizierung, jedoch nicht die Degradation oder Bindung von hDlg und MAGI-1. Darüber hinaus konnten bisher nicht beschriebene E6-Varianten mit Aminosäureaustauschen in der p53-Bindedomäne identifiziert werden, die sich jedoch nicht auf ihre Degradationsfähigkeit bezüglich p53 auswirkten.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- 2006. Comparative analysis of 19 genital human papillomavirits types with regard top53 degradation, immortalization, phylogeny, and epidemiologic risk classification. Cancer Epidemiol. Biomarkers Prev., 2006 July,15 (7): 1262 - 1267
Hiller, T., Poppelreuther, S., Stubenrauch, F., Iftner, T.
- Isolation and functional analysis of five HPVE6 variants with respect to p53 degradation. J. Med. Virol., 2008 Jan, 18; 80 (3): 478-483
Hiller, T., Stubenrauch, F., Iftner, T.