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Zur Kontinuität des hippiatrischen Erbes der Antike im arabischen Sprachraum des Frühmittelalters
Antragsteller
Professor Dr. Joris Peters
Fachliche Zuordnung
Tiermedizin
Förderung
Förderung von 2003 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5411901
Bei der Vermittlung des tiermedizinischen Wissens der Antike an das mittelalterliche Abendland blieb die Rolle der Araber bislang weitgehend ungeklärt. Eine eingehende Überprüfung der frühmittelalterlichen arabischen Schriften steht noch immer aus, so auch für das älteste überlieferte Werk, das im 9. Jahrhundert verfaßte Kitab al-furusiya wa-l-baytara (Buch der ritterlichen Künste und der Pferdeheilkunde) von Muhammad ibn Ya´qub ibn ahi Hizam al-Huttuli. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, den hippiatrischen Teil des ca. 200 Handschriftseiten umfassenden Kitab al-furisiya wa-l-batara zu edieren und in interdisziplinärer Zusammenarbeit zu übersetzen sowie fachübergreifend auszuwerten. Durch die Edition und Übersetzung des Werkes wird für die philologische Forschung der literarisch zugängliche hippiatrische Wortschatz des Arabischen auf eine breitere Grundlage gestellt und die bisherige Deutung veterinärmedizinischer und pharmakologischer Lexeme differenziert bzw. präzisiert. Für die medizinhistorische Forschung eröffnet dieses Vorhaben erstmals Einblicke in die Tradition der frühen arabischen Pferdeheilkunde. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob der Autor das hippiatrische Erbe der Spätantike, wie etwa die Schrift des Theomnest, die im Rahmen dieses Vorhabens ebenfalls der Forschung erstmalig zugänglich gemacht werden soll, rezipiert und sein Werk somit einen Beitrag zur Tradierung der spätantiken hippiatrischen Kenntnisse vom Orient zum Okzident geleistet hat.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Stefan Weninger