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Auswirkungen von Verkehrswegen auf die Überlebenswahrscheinlichkeit von Tierpopulationen

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5406516
 
Verkehrswege wirken auf Tierpopulationen durch (1) Habitatverkleinerung, (2) Erhöhung der Mortalität (Kollision mit Fahrzeugen), (3) Trennwirkung und (4) Zerteilung und Isolation von (Teil-)Populationen (Unterbindung von Wiederbesiedlungen). Diese Wirkungen sind wesentliche Ursachen für den Verlust von Arten und werden aufgrund der prognostizierten Verkehrszunahme und des Neubaus von Verkehrsstrecken (v.a. in den neuen Bundesländern) in ihrer Bedeutung noch weiter steigen, sind jedoch in ihrer Wirkungsweise auf Populationsdichte und Extinktionsrisiko erst in Ansätzen erforscht. Um das Minimierungspotenzial verschiedener Maßnahmen wie Abzäunung (trade-off zwischen Verkehrsmortalität und Trennwirkung), stärkerer Bündelung von Verkehrswegen und Querungshilfen zu vergleichen, ist ein genaueres Verständnis dieser Wirkungen erforderlich. Unter welchen Bedingungen (Charakteristika der Tierart, Zahl der Verkehrswege, Verkehrsaufkommen) sind welche Maßnahmen am aussichtsreichsten? Das Projekt untersucht diese Frage mit einem stochastischen, räumlich expliziten individuenbasierten Populationsmodell und schätzt dazu die Werte kritischer Modellparameter (z.B. zu Verkehrsmortalität, Überquerungshäufigkeiten mit/ohne Zaun u. mit/ohne Querungshilfen) aus empirischen Daten. Vorteile des Modellansatzes sind, dass unterschiedliche Wirkungen getrennt variiert und damit in ihrer Stärke verglichen werden können und lange Zeiträume, während denen Extinktionsvorgänge ablaufen, darstellbar sind.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartner Professor Dr. Klaus C. Ewald
 
 

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