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Theoretische Welten und literarische Transformationen. Die Naturwissenschaften im Spiegel der "science studies" und der englischen Literatur des ausgehenden 20. Jahrhunderts.

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2003 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5406354
 
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den neuesten Entwicklungenim Verhältnis von Literatur und Naturwissenschaft.Dieses Verhältnis wurde in den letzten Jahrzehnten im englischsprachigenKontext von den sogenannten ’Science wars’ überlagert.An diesem Konflikt hatte (und hat) die Literaturwissenschafteinen beträchtlichen Anteil, und die dabei vertretenenPositionen haben in den Untersuchungen von literarischen Texten,die sich mit naturwissenschaftlichen Themen auseinandersetzen,deutliche Spuren hinterlassen.Die Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten findet einekritische Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Diskussionum die Naturwissenschaften und mit den ’science wars’ statt.Eine besondere Rolle spielt dabei die ’Rhetorik der Naturwissenschaften’,da hier auch Aspekte der Literaturwissenschaftzum Tragen kommen. Dabei geht mein Interesse, im Gegensatz zuanderen Arbeiten zu diesem Thema - nicht dahin, rhetorischeElemente in der naturwissenschaftlichen Sprache als Beleg fürMängel in der Erkenntnisfähigkeit zu kritisieren; stattdessenwerden gerade auch Konzepte nutzbar gemacht, die z.B. die Erkenntnisträchtigkeitvon Metaphern untersuchen. Darüber hinaushabe ich in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit verwiesen,Aspekte aus der Gedächtnisforschung, der Rhetorik, der Kognitionsbiologieund der Evolutionstheorie dafür heranzuziehen,Fragen nach der Sprachentstehung und der Herkunft der anscheinendubiquitären rhetorischen und poetischen Elemente der Sprachezu beleuchten. Die Arbeit soll damit einen Beitrag auf demWeg zu einer produktiven Interdisziplinarität leisten. Im zweitenTeil werden zunächst einige der derzeit gängigen literaturwissenschaftlichenPositionen zur literarischen Verarbeitungneuerer naturwissenschaftlicher Themen behandelt. Im Vordergrundsteht dabei eine Kritik an der quasi verbindlichen kategorischenAblehnung von Einflussmodellen, da diese nicht nurkonzeptionelle Fehler aufweist, sondern auch dem Befund zuwiderläuft.Es folgen Untersuchungen von literarischen Texten,an denen sich nicht nur ein souveräner und kritischer Umgangmit naturwissenschaftlichen Themen zeigen lässt, sondern aucheine imaginative Bearbeitung, die jeden Verdacht auf ein hierarchischesGefälle oder eine Abhängigkeit von wissenschaftlichenWahrheitsansprüchen unterläuft.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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