Qualität beim E-Learning in der beruflichen Bildung aus der Nutzerperspektive
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Multimediale Lernarrangements, die netzgestütztes Lernen ermöglichen, breiten sich im Bereich der beruflichen und betrieblichen Bildung immer weiter aus. Die empirische Studie untersuchte daher die Qualitätsanforderungen von E-/Blended-Learnern mit Hilfe sowohl einer standardisierten Online-Befragung als auch mittels qualitativer Interviews. Insgesamt ließen sich aus der Sicht der Nutzer vier relevante Bedürfnisfelder angemessener E-Learningsangebote identifizieren und differenziert charakterisieren, nämlich (a) der Kursaufbau, (b) die soziale Eingebundenheit, (c) der tutorielle Support sowie (d) die didaktische und ästhetische Gestaltung der Lernumgebung. Des Weiteren zeigte sich, dass es so etwa wie die oftmals postulierte Figur des einheitlichen E-Learners gar nicht gibt. Vielmehr lassen sich mit Hilfe clusteranalytischer Verfahren drei deutlich unterschiedliche Typen von E-Learnern rekonstruieren, nämlich (a) „Die selbstbestimmten medienaffinen E-Learner", (b) „Die betrieblich delegierten, aber desinteressierten E-Learner" und (c) „Die auf ihre berufliche Praxis zentrierten E-Learner". Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer adressatenspezifischen Gestaltung von E-Learning-Ange-boten, für die entsprechende (medien-)pädagogische Konzepte entwickelt wurden. Schließlich konnte der von Voß/Pongratz (1998, 2000, 2001, 2003) behauptete generelle strukturelle Wandel der Arbeitskraft vom verberuflichten Arbeitnehmer zum Arbeitskraftunternehmer zum einen auch in dem besonderen Kontext computer- und internetunterstützter beruflicher (Weiter-)Bildungsarrangements empirisch bestätigt und zum anderen inhaltlich spezifiziert werden, denn die drei konstitutiven Dimensionen des Konzeptes des Arbeitskraftunternehmers zeichnen sich in diesem Zusammenhang durch ein bestimmtes Weiterbildungsprofil aus, nämlich (a) Selbst-Kontrolle als Kontrolle der individuellen beruflichen (Weiter-)Bildungsleistungen sowie der praxisbezogenen Transferqualität erlernter Wissenseinheiten, (b) Selbst-Rationalisierung als Organisation und Steuerung des individuellen Lernverhaltens auf der Basis einer möglichst reibungslosen Kompatibilität mit der täglichen Lebensführung und (c) Selbst-Ökonomisierung als bewusste Wahl solcher Bildungsangebote, die eine Optimierung des beruflichen Marktwertes nach sich ziehen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2006): Qualitätseinschätzungen aus der Perspektive von E-Learnern. In: Eder, Ferdinand/Gastager, Angela/ Hofmann, Franz (Hrsg.): Qualität durch Standards? Beiträge zum Schwerpunktthema der 67. Tagung der AEPF. Münster u.a.: Waxmann Verlag, S. 151-169
Arens, Markus/Ganguin, Sonja/Treumann, Klaus Peter
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(2007): Arbeitskraftunternehmer als E-Learner in der beruflichen Bildung. Ein Vergleich zwischen Jugendlichen und Enwachsenen. In: Mansel, Jürgen/Kahlert, Heike (Hrsg.): Arbeit und Identität im Jugendalter. Die Auswirkungen der gesellschaftlichen Strukturkrise auf Sozialisation. Weinheim und München: Juventa Verlag, S. 201-217
Arens, Markus/Ganguin, Sonja/Treumann, Klaus Peter