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Untersuchungen zur perzeptiven Verarbeitung emotionaler Prosodie im kortiko-striatalen Netzwerk
Antragstellerin
Professorin Dr. Sonja A. Kotz
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2003 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5470045
Eine der derzeit größten Herausforderungen in der Erforschung emotionaler Prosodie ist es, herauszufinden, inwiefern sich die aus mehreren Komponenten zusammengesetzte Struktur emotionaler Prosodie in verschiedenen Prozessen widerspiegelt, die möglicherweise innerhalb eines neuronalen Netzwerkes unterschiedlich akzentuiert und vernetzt sind. Dabei gilt es, im Konkreten herauszufinden, ob und wie sich bioakustische, physiologische, kognitive und verhaltensbedingte Komponenten emotionaler Prosodie isolieren und definieren lassen. Eine derartige Differenzierung emotionaler Prosodie sollte es im weitesten Sinne ermöglichen, ein Modell des verbalen aber auch nicht-verbalen sozial-emotionalen Verhaltens beim Menschen zu beschreiben. Ein solches Modell könnte dann dazu dienen, innerhalb eines evolutionsorientierten Ansatzes zur emotionalen Kommunikation speziesübergreifend Vergleiche im nicht-verbalen Bereich zwischen Mensch und Tier zu ermöglichen. Dies soll in einem ersten Schritt anhand der Studien des vorliegenden Antrags sowie übergreifend anhand von vergleichenden klinischen Modellen sowie Mensch- und Tiermodellen getan werden. Schwerpunkte geplanter Studien, insbesondere zur Wahrnehmung von emotionaler Prosodie, sind eine mögliche Dissoziation von akustischen und inhaltsrelevanten Aspekten emotionaler Sprache mittels experimenteller Filterverfahren sowie kognitiv variabler Tests durch funktionelle Kernspinn (fMRT) und Patientenuntersuchungen (EKPs und RTs). Vorhandene bildgebende und Patientenstudien anderer Labore sowie eigene Vorarbeiten zur Unterscheidung emotionaler Intonationen in der Sprache weisen darauf hin, dass die Wahrnehmung und Differenzierung emotionaler Intonationen durch die Qualität sprachlichen Inputs sowie die Art der Aufgabenstellung und somit kognitiver Anforderungen modifiziert werden können. Dieser Ansatz soll weiterverfolgt werden, um jenes neuronale Netzwerk, das der Wahrnehmung sowie potentiell auch der Produktion von emotionaler Prosodie unterliegt, näher zu definieren und eine Gewichtung der Aktivierung innerhalb des Netzwerkes in Abhängigkeit von sprachlichen, nicht-sprachlichen (und somit im weitesten Sinne akustischen) und kognitiven Anforderungen näher zu beschreiben.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen