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Organisation und Geschlecht: Eine Rekonstruktion und Reinterpretation empirischer Befunde am Beispiel von wissensbasierten Tätigkeitsfeldern
Antragstellerin
Dr. Hildegard Matthies
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5398378
Das Forschungsvorhaben setzt am Diskurs der Geschlechterforschung über die Rolle von Organisationen bei der vertikalen Segregation der Geschlechter an. Dabei geht es um folgende Fragen: Setzt sich in Organisationen lediglich die gesellschaftlich verankerte Geschlechterordnung fort, oder schaffen sich Organisationen ihre eigenen Welten? Wie weit reicht diese Fähigkeit zur Autopoiesis im Hinblick auf die Rolle von Geschlecht? Sind Organisationen per se geschlechtsneutral? Wird Geschlecht erst in einem zweiten Schritt, nämlich über Personen bzw. über soziales Handeln, zu einem Faktor sozialer Differenzierung? Wie kontingent bzw. kontextabhängig sind diese Prozesse des 'gendering'? Lassen sich strukturelle Zusammenhänge identifizieren, durch welche die zweigeschlechtlichen Klassifizierungen unterstützt oder restringiert werden? Diese Fragen stehen im Zentrum des Vorhabens. Dazu sollen Befunde einschlägiger empirischer Sudien zu Organisation und Geschlecht fallbezogen rekonstruiert und einer vergleichenden Analyse und Reinterpretation unterzogen werden. Der analytische Rahmen wird mithilfe neoinstitutionalistischer und differenzierungstheoretischer Ansätze konzeptualisiert. Die vergleichende Interpretation der Befunde erfolgt aus einer strukturationstheoretischen Perspektive, der zufolge sich Struktur und Handlung wechselseitig konstituieren. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf Studien zu den beruflichen Entwicklungschancen von Männern und Frauen in wissensbasierten Tätigkeitsfeldern.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme